Moment mal: verrückte Idee auf hoher See
Delbrück (ho). Lang ist es her, dass der Autor dieses Berichts auf Frachtern als Funker über die Weltmeere schipperte.
Schreib das doch mal auf, was du so erlebt hast, schlug ihm Sohn Jan jetzt in einer Mail aus dem Urlaub auf den "Kap Verde"-Inseln vor. Hier bist du doch bestimmt auch gewesen.
Also gut, schrieb der Autor zurück. Da in etwa, wo du jetzt bist, haben wir auf einer Reise nach Südafrika mal eine Segelyacht getroffen.
In der Ferne sahen wir die Yacht. Kapitän Dübbelde und ein paar Besatzungsmitglieder standen im Mitteldeck und guckten neugierig, ob sie wohl näherkommen würde.
Sie kam näher, und wir konnten auch schon ein paar Leute an Deck erkennen, die uns zuwinkten. Und dann hatte Dübbelde eine Idee.
Zum Bootsmann, der neben ihm stand, sagte er: „Wir haben da doch noch die Kiste mit den ausgemusterten Leuchtraketen. Hol die doch mal her. Wir müssen die Leute auf der Yacht doch auch richtig begrüßen.“
Der Bootsmann war schnell wieder da und hatte die Kiste mit den Raketen unter dem Arm. „Stell mal dahin“, sagte Dübbelde, und dann suchte er in der Kiste nach der Pistole für die Raketen. Er fand sie und freute sich schon mal über die tolle Idee, die er jetzt vorführen würde.
Dann streckte er den rechten Arm mit der Pistole und der Rakete steil nach oben und drückte ab. Die Rakete sauste leuchtend und mit einem Rauchschweif im Bogen Richtung Segelyacht.
Die Leute auf der Yacht waren ganz erschrocken und fanden das wohl nicht so lustig. Aber Dübbelde legte nach, schoss die zweite Rakete ab. Bei der dritten Rakete tauchten die vier Besatzungsmitglieder, die gerade noch fröhlich gewinkt hatten, mit einem Hechtsprung unter Deck ab. Gleichzeitig änderte die Yacht stark den Kurs um von uns wegzukommen.
Kapitän Dübbelde wunderte sich, dass das Boot abdrehte und die Besatzung seine Idee wohl nicht so gut fand. Vielleicht dachte er, ich wollte euch doch nur besonders begrüßen. Und jetzt haut ihr ab. Dübbelde schmunzelte.