Sich gegen Gewalt an Frauen positionieren
Gütersloh (lb). Gewalt an Frauen und Mädchen hat viele Gesichter. Diese kann sich durch sexualisierte, körperliche oder psychische Gewalt äußern. Aber auch Isolation, Stalking oder sexuelle Belästigung sind Beispiele für Gewalt, die insbesondere Mädchen und Frauen betreffen. Die Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Gütersloh will in diesem Herbst wieder ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Gemeinsam stellten sie ein umfangreiches, durch das Land NRW gefördertes, Programm zusammen.
"Auch im Kreis Gütersloh sind Frauen und Mädchen Opfer von sexualisierter, körperlicher oder psychischer Gewalt. Der runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Gütersloh nimmt sich dieser Themen an", erläutert Angela Wüllner, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh.
Die Aktionswoche beginnt mit einer Online-Lesung mit dem Titel 'Back Lash' von Susanne Kaiser. Am Mittwoch, 22. November 2023, um 17 Uhr liest sie aus ihrem Buch, das die Geschichten von Betroffenen erzählt und diese in Beziehung zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen setzt. Anhand von Beispielen erklärt sie wie sich die Phänomene erklären lassen. Am Ende steht die Frage: Was können wir dagegen tun? Eine Anmeldung zur kostenlosen Veranstaltung ist unter www.hallewestfalen.de/BackLash<http://www.hallewestfalen.de/BackLash> möglich.
Am Donnerstag, 23. November, von 18 bis 19.30 Uhr können Interessierte einen Vortrag zum Thema 'Digitales Empowerment - Starke Frauen im Internet' von Alina Skobowsky in der Bürgerbegegnungsstätte Haus Werther hören. In dem Vortrag werden die häufigsten Formen von digitaler Gewalt gegen Frauen sowie diesbezügliche Handlungsmöglichkeiten besprochen. Zudem gibt es Tipps und Tricks für den Umgang mit dem eigenen Smartphone, beispielsweise über Social Media-Apps sowie Sicherheits- und Datenschutzeinstellungen. Anmeldungen nimmt die VHS Ravensberg telefonisch unter 05201/8109-0 unter der Kursnummer 232-12060 entgegen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Selbstbewusstsein und das Wissen um die eigenen Stärken sind gute Voraussetzungen, um Gewalt vorzubeugen, abzuwehren und zu verhindern. Dazu organisieren die Gleichstellungsbeauftragten im Kreisgebiet gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen mehrere Selbstverteidigungs- und WenDo-Kurse in den kreisangehörigen Kommunen: Es wird ein Online-Kurs angeboten sowie weitere Kurse vor Ort, beispielsweise in Harsewinkel und Schloß Holte-Stukenbrock. Auch für besondere Zielgruppen - wie zum Beispiel für junge Frauen zwischen 12 und 17 Jahren oder ältere Frauen - werden Trainings angeboten. Informationen zu den Angeboten und den Anmeldeverfahren finden sich unter www.pia-online.eu<http://www.pia-online.eu>
Ab dem 25. November sind wieder besondere Brötchentüten im Kreis Gütersloh im Umlauf. Unter dem Motto 'Gewalt kommt nicht in die Tüte' zeigt die Aktion, wo Hilfe und Unterstützung bei Gewalt gegen Frauen zu finden ist. Als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen wehen an vielen Rathäusern und öffentlichen Gebäuden im Kreis Gütersloh die Fahnen 'Frei leben ohne Gewalt' und Gebäude erstrahlen im Rahmen der weltweiten Beleuchtungskation 'Orange your City' in orange.
Eine weitere Kampagne macht diesen Herbst im Bambi-Kino, auf Radio Gütersloh und in den Stadtbussen auf die Anonyme Spurensicherung nach sexualisierter Gewalt im Kreis Gütersloh aufmerksam.
"Mit unseren fachspezifischen Veranstaltungen greifen wir auch auf die Istanbul-Konvention zurück. Diese sieht die Gleichstellung der Geschlechter als notwendige Voraussetzung für die Beendigung von Gewalt an," erklärt Inge Trame, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Gütersloh. Deutschland hat sich mit der Konvention dazu verpflichtet, Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, Betroffenen Schutz und Unterstützung zu geben und Gewalt zu verhindern.
Das ausführliche Programm und die Informationen zu den Anmeldungen gibt es unter
pia-online.eu und bei den örtlichen Gleichstellungsstellen.
Hilfe sofort bieten an:
• Notruf Polizei 110
• Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" (bundesweit 24 Stunden
erreichbar) 08000 116 016
Beratungsangebote im Kreis Gütersloh:
• Frauenberatungsstelle Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt
05241/ 25021
• Verein Trotz Allem e.V. 05241 / 2382
• Krisendienst (nachts und am Wochenende) 05241 531300
• Frauenhaus Gütersloh 05241/ 34100
• Opferschutzdienststelle der Kreispolizeibehörde der Kreispolizei Gütersloh 05241/ 869 1873
Quelle: Pressebericht der Kreisverwaltung Gütersloh