Renaturierung der Alme am Hellenberg
Kreis Paderborn (krpb). Der Bau der Renaturierung der Alme am Hellenberg in Nordborchen hat in dieser Woche begonnen. Die rund 1,7 Hektar große Fläche hat der WOL durch ein Flurbereinigungsverfahren erworben. Die Maßnahme wird als Kompensation für den Neubau des Kreisbauhofes auf dem Gelände der AVE durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt vollständig über den Kreis Paderborn.
Ziel ist die Umsetzung der Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft (EG-WRRL) zur Schaffung eines ökologischen guten Zustandes/Potentials. Zielsetzung ist die bestmögliche Ausgestaltung der Alme als natürliches Fließgewässer.
Die Alme ist im Bearbeitungsabschnitt aktuell knapp 240 Meter lang und verläuft in einem überwiegend gestreckten und tief in die Aue eingeschnittenen, trapezförmig ausgebauten Profil. Die Ufer sind mit Bruchsteinen befestigt. Der gesamte Abschnitt ist nach Gewässerstrukturgütekartierung als deutlich bis stark verändert eingestuft. Das bedeutet, dass die Gegebenheiten in Kategorien eingeteilt wurden und mit einem Optimalzustand in Bezug gesetzt wurden.
Eckpunkte der Planung bilden die Flächenverfügbarkeiten, die Geländetopographie und erhaltenswerte Strukturen im aktuellen Verlauf. Es wird so geschaut, welche Strukturen erhalten werden können und welche es zu ändern gilt.
Hinzu kommen Leitlinien aus den Ansprüchen des Hochwasserschutzes und der Vorflut.
Die neue Alme erhält einen stark geschwungenen Verlauf und wird um knapp 140 Metern auf rd. 400 Meter im Bearbeitungsabschnitt verlängert. Das zur Verfügung stehende Grundstück wird dabei in voller Breite genutzt. Das umliegende Gelände wird teilweise als Ersatzaue angelegt. Hierdurch wird eine Ausuferung der Alme bei schon leicht erhöhten Abflüssen gefördert, ohne die angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen zu beeinträchtigen.
Entlang des Plangebietes verläuft ein Wirtschaftsweg, der Alme-Radweg. Durch die Errichtung eines leichten Erdwalls zum Weg wird dieser vor Verschlammung bei mittleren Hochwassern geschützt.
"Auf der Fläche werden abschließend mit örtlich gewonnen Setzstangen Kopfweiden gesetzt, um die Beschattung zu gewährleisten", erläutert Martin Hübner, Dezernent beim Kreis Paderborn.
Bei der Umsetzung der Maßnahme fallen rund 4.000 m³ Überschussboden an, der aus dem Maßnahmengebiet abtransportiert werden muss. Zusätzlich müssen rund 1.000 t Bruchsteinmaterial zur Erstellung einer Sohlgleite an das Baufeld herangefahren werden. Die Anlieferung und der Abtransport erfolgt über den vorhandenen Wirtschaftsweges.
In Abstimmung mit der Gemeinde Borchen und dem Straßenverkehrsamtes des Kreises Paderborn wurde sich gegen eine Vollsperrung des Almeradweges entschieden. Da die Baustelle sehr witterungsabhängig ist, kann kein klares Zeitfenster, in dem der Haupttransport stattfindet, festgelegt werden. "Um dem hochfrequentierten Fuß- und Radverkehr auf dem Almeradweg gerecht zu werden, haben wir in regelmäßigen Abständen Ausweichbuchten für die Fußgänger und Radfahrer installiert, um sie so bei Begegnungsverkehr bestmöglich zu schützen. Die Großgeräte sollen zum Schutz des Wirtschaftsweges in Abstimmung mit der Gemeinde in der Fahrbahntrasse bleiben" erklärt Johannes Schäfers, stellvertretender Betriebsleiter WOL.
In Abhängigkeit der Witterung soll die Maßnahme noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Quelle: Pressebericht der Kreisverwaltung Paderborn