Aufruf zum Widerstand gegen Extremismus

Bielefeld (pm). Die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) bekräftigt, dass Weltoffenheit, Toleranz, Vielfalt und grenzüberschreitender Austausch zentrale Werte des auf Zusammenarbeit und Zusammenhalt fußenden Wirtschafts- und Gesellschaftsmodells sind. „Als ostwestfälische Wirtschaft stehen wir ein für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Unsere Demokratie gilt es gegen jede Form von Extremismus sowohl von rechts als auch von links zu verteidigen“, betont IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker.

„Die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind Basis unserer Sozialen Marktwirtschaft und unseres Wohlstands. Die deutsche Wirtschaft ist zudem international so vernetzt wie kaum eine andere. Der Austausch und Handel mit anderen Ländern ist ein Erfolgsgarant“, erklärt Wahl-Schwentker und verweist auf konkrete Zahlen: Rund 5.000 Mitgliedsunternehmen der IHK Ostwestfalen sind durch Export- und Importaktivitäten grenzüberschreitend tätig, 800 ostwestfälische Unternehmen unterhalten eigene Niederlassungen oder Produktionsstätten im Ausland. Zudem haben 50 Betriebe im IHK-Bezirk ausländische Eigentümer.

„Auch bei der Suche nach Mitarbeitenden sind unsere Unternehmen immer mehr auf Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen. Wir brauchen deshalb in Deutschland eine Willkommenskultur, die neben unkomplizierten Verfahren vor allem auch gesellschaftlich gelebt wird. Nur wenn sich engagierte Menschen aus aller Welt bei uns wohlfühlen, werden sie zu uns kommen und nur so sind wir dauerhaft als Standort zum Arbeiten und Leben attraktiv.“

Zwölf Prozent und damit rund 95.000 aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ostwestfalen sind Ausländer ohne deutschen Pass. Bei der Inanspruchnahme der Gründungsberatung der IHK Ostwestfalen lag der Anteil von Ausländern im vergangenen Jahr bei 18 Prozent. Die Quote von Menschen mit Migrationshintergrund an allen Erwerbstätigen liegt bundesweit bei 27 Prozent.

„Auch all diese Zahlen verdeutlichen: Auf Hass, Hetze und Fremdenfeindlichkeit lässt sich kein Wohlstand aufbauen“, erklärt der IHK-Präsident.

„In diesem Zusammenhang ist es mir auch wichtig, die Bedeutung der Europäischen Union für unser Land zu betonen. Neben den gesellschaftlichen und politischen Vorteilen der Partnerschaft europäischer Staaten ist die EU auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Gewinn. Eine Abkehr von der EU würde für unser Land einen erheblichen Wohlstandseinbruch zur Folge haben“, sagt Wahl-Schwentker.