Situation der Milchviehhalter im Fokus

Münster (wlv). Auf rund 2.800 Milchviehbetrieben werden in Westfalen-Lippe mehr als 200.000 Kühe gehalten. Auf den heimischen Betrieben wird 365 Tage im Jahr qualitativ hochwertige Milch produziert, die in umliegenden Molkereien zu Frischmilch, Butter, Joghurt, Quark und Käse weiterverarbeitet wird. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband nimmt den Internationalen Tag der Milch am 1. Juni 2024 zum Anlass, um die Situation der Milchviehhalter und den Milchmarkt besonders in den Fokus zu rücken.

Nachdem die Preise am Milchmarkt im vergangenen Jahr deutlich gesunken sind, haben sie sich seit dem Jahresbeginn wieder weitgehend stabilisiert. Der Milchpreis liegt derzeit bei 44 Cent/kg Milch. Das saisonal typische Wachstum der Milchmenge erreicht in diesen Tagen seinen Höhepunkt. Gleichzeitig sind die Betriebsmittelkosten für Milchviehbetriebe weiterhin hoch, der anhaltende Strukturwandel bereitet der Branche weiterhin große Sorgen. Durch enormen Bürokratie- und Auflagendruck sowie aktuelle politische Rahmenbedingungen gibt es derzeit kaum Investitionstätigkeit auf den Höfen. Zudem drohen mit den Plänen des BMEL, Eingriffe in Milchlieferverträge vorzunehmen, sowie mit der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten zwei gravierende „Bürokratiemonster“, die für die Landwirtinnen und Landwirte nicht nachvollziehbar sind.

„Die zentrale Frage ist, wie Milchviehhalterinnen und -halter bei den derzeitigen Herausforderungen in Zukunft rentabel wirtschaften können. Insbesondere der stetig wachsende Druck durch politische Rahmenbedingungen ist Haupttreiber für den Strukturwandel in der Milchwirtschaft. Die aktuellen politischen Vorhaben sind ein völlig falsches Signal und eine enorme Belastung für unsere heimischen Betriebe und die regionale Produktion in unserer Gunstregion. Diskussionen wie jene rund um die Moorwiedervernässung verunsichern die Milchviehhaltung zusätzlich. Kaum eine andere Form der Landwirtschaft trägt dagegen zu einem so positiven Bild bei, wie die Milchviehhaltung: Kühe auf der Weide sind ein einzigartiger Anblick, der unsere Kulturlandschaft prägt und nebenbei auch noch die Biodiversität begünstigt. Dafür muss es unbedingt eine Zukunft geben!“, erläutert Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, die aktuelle Situation in der Milchbranche. „Was wir brauchen ist eine Stärkung der Milchviehhaltung, die Garant für nachhaltigen Klimaschutz und Versorgungssicherheit ist. Durch eine Politik mit Weitblick für die Praxis müssen endlich die Weichen gestellt werden, um das Wirtschaften auf den Höfen praktikabel und zukunftsträchtig zu gestalten. Das bedeutet ausdrücklich: Weniger praxisfremde Auflagen und Bürokratie können entscheidend dazu beitragen, die Milchviehbetriebe in Westfalen-Lippe zu stärken“, so Beringmeier weiter. Zum Wohl der Milchviehhaltung gelte es nun, politische Planungssicherheit zu schaffen, die Bäuerinnen und Bauern Zukunftsinvestitionen ermöglicht.

Quelle: wlv.de/

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Situation der Milchviehhalter im Fokus
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband nimmt den Internationalen Tag der Milch am 1. Juni 2024 zum Anlass, um die Situation der Milchviehhalter besonders in den Fokus zu rücken.