Landstraße 755 wird für Motorradfahrer gesperrt
Kreis Paderborn (krpb). Die Nutzung der Landesstraße 755 zwischen Altenbeken im Kreis Paderborn und Langeland im Kreis Höxter wird für Motorradfahrer eingeschränkt. Das haben die Unfallkommissionen der Kreise Paderborn und Höxter in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Aufgrund mehrerer schwerer Motorradunfälle auf der kurvenreichen Straße sahen hier alle Beteiligten, die Kreise Paderborn und Höxter, die Kreispolizeibehörden sowie Straßen.NRW, akuten Handlungsbedarf. Bis die erforderlichen Maßnahmen zur zeitlich eingeschränkten Nutzung des Streckenabschnitts realisiert werden können, erfolgt kurzfristig eine vorübergehende Vollsperrung für Motorradfahrer. Die entsprechende Beschilderung ist am Freitagmorgen aufgestellt worden. Somit ist die Sperrung gültig.
Die Unfallkommissionen beider Kreise hatten in der Vergangenheit bereits mehrere Maßnahmen an der viel befahrenen Strecke veranlasst, um die Verkehrssicherheit insbesondere für Biker zu erhöhen. Dazu gehören Geschwindigkeitsbegrenzungen, Rüttelstreifen, Unterfahrschutz an Leitplanken sowie leuchtend gelbe Warntafeln. „Dennoch ereigneten sich weitere schwere Motorradunfälle. Eine Sperrung der Strecke für Biker zu bestimmten Tageszeiten ist daher erforderlich, auch wenn weitere bereits angeordnete Maßnahmen derzeit noch umgesetzt werden“, erklärte der Vorsitzende der Unfallkommission des Kreises Höxter, Martin Lange.
Aufgrund einer Verfügung der Bezirksregierung Detmold soll zeitnah die Sperrung der L 755 zwischen Altenbeken und Langeland für Motorradfahrende von Anfang April bis Ende Oktober in der Zeit von 12 bis 22 Uhr erfolgen. „Nach Auswertung des Unfallgeschehens kam es in diesem Zeitfenster gehäuft zu Motorradunfällen“, so die Vertreterin der Straßenverkehrsbehörde in der Unfallkommission des Kreises Paderborn, Anette Radoy. Die zeitlich begrenzte Maßnahme wird umgesetzt, sobald Straßen.NRW eine entsprechende Beschilderung, die zunächst noch angefertigt werden muss, aufgestellt hat. Bis dahin gilt die Sperrung für Motorräder rund um die Uhr.
„Ich appelliere ausdrücklich an alle Motorradfahrende sich an dieses Durchfahrtverbot zu halten. Es steht hier an erster Stelle, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden, aber vor allem der Biker, zu erhöhen“, erklärt Paderborns Landrat Christoph Rüther, zeitgleich Behördenleiter der Paderborner Polizei. Die beiden Kreispolizeibehörden werden am kommenden Sonntag, 9. Juni 2024, im Rahmen eines Schwerpunkteinsatzes vor Ort sein. Die Beamten überwachen an der L755 bei Altenbeken und Langeland nicht nur den Verkehr. „Die Kolleginnen und Kollegen der Kreispolizeibehörden werden allen Motorradfahrenden für Fragen zur Verfügung stehen sowie über die neue angeordnete Sperrung aufklären“, so Landrat Christoph Rüther weiter.
Neben dem Durchfahrtverbot werden weitere Maßnahmen entlang der bereits geschwindigkeitsbegrenzten Strecke umgesetzt. So werden weitere gelbe Gefahrenzeichen montiert, die den Straßenabschnitt als „Unfallstrecke“ kennzeichnen. Zudem werden Rüttelstreifen aus orangem Kunststoff gefertigt und auf der Strecke aufgebracht, zunächst im Höxteraner, dann im Paderborner Teil der Strecke. Im letztgenannten Abschnitt sind bereits graue Rüttelstreifen aus Asphalt vorhanden. Die sollen jetzt farbig gestaltet werden, um ein einheitliches Warnbild auf der gesamten Strecke zu erzeugen. Zudem werden Kurvenbereiche mit einem Unterfahrschutz ausgestattet, um Folgen eines möglichen Unfalls abzumildern. Auch werden zusätzliche Leitpfosten aufgestellt. Dadurch sollen Motoradfahrende den scharfen Verlauf der Kurve besser erkennen können.
„Ich bin froh, dass wir hier gemeinsame Lösungen erarbeitet haben, die bereits bestehende Maßnahmen ergänzen“, sagt Paderborns Landrat Christoph Rüther. Sein Amtskollege aus dem Kreis Höxter, Michael Stickeln, sagte: „Unfälle mit schwer verletzten Verkehrsteilnehmern bedeuten unermessliches Leid für die Betroffenen und ihre Familien. Auch für die Rettungskräfte sind schwere Unfälle besonders belastend. Wer die menschlichen Schicksale hinter den Zahlen sieht, kann nur das Ziel vor Augen haben, Verkehrsunfälle durch Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit zu vermeiden.“
Aufgaben der Unfallkommission
Die Unfallkommissionen der Kreise verfolgen das Ziel, Verkehrsunfälle zu verhindern und die Verkehrssicherheit zu verbessern. Ihr gehören Vertreter der Kreisverwaltungen, der Polizei sowie des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen und der Bezirksregierung Detmold an. Die Experten nehmen Unfallschwerpunkte in ihrem Zuständigkeitsgebiet unter die Lupe. Sie untersuchen das Unfallgeschehen auf Streckenabschnitten, in denen es gehäuft zu Unfällen gekommen ist. Dabei achten sie auf die Gleichartigkeit von Unfällen, örtliche Gegebenheiten und unfallbegünstigende Faktoren. Im Ergebnis ordnen sie Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an, die dazu beitragen, Verkehrsunfälle zu vermeiden. Anschließend überprüfen sie die Wirksamkeit der Maßnahmen.