Digitaler Zwilling und KI-Plattform überzeugen

Kreis Gütersloh (nk). Klappen fürs Klima, eine Plattform rund um künstliche Intelligenz für Unternehmen, der digitale Zwilling von Gebäuden oder doch Prävention per tragbarer Kamera? Diese Frage konnten sich die Besucherinnen und Besucher des ‚Live-Pitch Kreis Gütersloh‘ stellen.

Vier Gründerteams aus dem Kreis Gütersloh stellten im Wettkampf miteinander ihre Geschäftsmodelle vor, bevor Jury und Publikum den Sieger kürten.

„Wir leben in einer innovativen Region, die Gründerinnen und Gründer mit einem gesunden Innovations- und Gründungsökosystem unterstützt“, sagte Hennig Matthes, Erster Beigeordneter der Stadt Gütersloh zum Start der Veranstaltung in der Weberei in Gütersloh. Rund 40 Gäste waren am Freitagnachmittag in den ‚Bürgerkiez‘ gekommen, um die Geschäftsideen der Wettbewerbsteilnehmer aus eben dieser Region kennenzulernen. „Ich freue mich, dass Sie uns heute ihre Geschäftsmodelle und Ideen vorstellen“, sagte Anna Niehaus, Geschäftsführerin der pro Wirtschaft GT. „Sie strahlen auch in wirtschaftlich eher unruhigen Zeiten wichtige Zuversicht und Mut aus Neue aus“, so Niehaus.

Wer bin ich? Welches Problem möchte ich mit meiner Idee lösen? Welche Kunden gibt es? Und was fehlt mir noch? Diese und weitere Fragen versuchten die Gründerinnen und Gründer in ihren kurzen Präsentationen vor dem Publikum und der Jury zu beantworten. Mit ‚Stop for Paradise‘ stellte zunächst Matthias Kath eine fernsteuerbare Klappe vor, die bei Regen Wasser in Gräben entlang landwirtschaftlich genutzten Flächen halten kann. „Aufgrund des Klimawandels regnet es oft lange nicht und dann sehr stark. Die Klappen können dann helfen, das Wasser, was bei diesem starken Regen fällt, in den Gräben zu halten“, erklärt Kath. Dies habe gleich mehrere Vorteile erklärt der Versmolder: „Zu einen können die Klappen helfen, Überschwemmungen zu mindern, zum anderen können sie dazu beitragen, den Grundwasserspiegel zu erhöhen – zudem können die Gräben mit gestautem Wasser zu einem artenreichen Lebensraum werden“, so Kath.

Als zweite Teilnehmerin stellte Birgit Kostner ihr Unternehmen ‚F7 Digital‘ aus Rietberg vor. „Wir erzeugen einen digitalen Zwilling von Gebäuden“, fasste Kostner zusammen. Mit Hilfe von Laserscannern, Drohnen, Photogrammmetrie und weiteren Werkzeugen und Software können Kostner und ihr Team detailgenau Gebäude vermessen und einen großen Daten-Schatz über diese Gebäude sammeln. Das ist beispielsweise dann hilfreich, wenn Pläne zu Gebäuden fehlen oder fehlerhaft sind – oder wenn es sich bei dem Gebäude, um ein historisches Bauwerk handelt, welches angemessen gepflegt werden muss. So erzählte Kostner in ihrer Präsentation, dass ‚F7 Digital‘ in einem Projekt die Wewelsburg in Büren im Kreis Paderborn vermessen und ins Digitale übertragen hat. Diese Daten helfen nicht nur bei Bauprojekten, sondern auch in der täglichen Pflege. „Durch die gesammelten Daten, können wir zum Beispiel genau sagen, wie viel Quadratmeter Fensterfläche gereinigt werden müssen, oder in welchem Raum, wie viel Teppich liegt“, erzählte Kostner.

Besonders kleine und mittlere Unternehmen unterstützen, die zahlreichen Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz zu nutzen – darum ging es in dem Vortrag von Georg Vogelhuber. Seine Plattform ‚gus:tav‘ soll zahlreiche KI-Werkzeuge, von denen Unternehmen in ihren täglichen Abläufen profitieren können, sammeln und ihre Nutzung vereinfachen. „Wir verstehen uns als App-Store“, erklärte der Verler. „Mit Standardisierung über unsere Plattform möchten wir Unternehmen helfen, KI-Werkzeuge besser nutzbar zu machen“, so Vogelhuber.

Das Vortragen vor Publikum war für den vierten Teilnehmer, Alexander Weese, nichts Neues. Schließlich hat der Gütersloher schon bei der Höhle der Löwen prominente Unterstützer für seinen ‚Nasierer‘ gefunden. In der Weberei stellte Weese nun eine weitere Idee vor. Er präsentierte die Idee eines ‚Sicherheits-Wearables‘, ein kleines Gerät, das an der Alltagskleidung befestigt werden kann und so in verschiedenen Gefahrensituationen unterstützt und im Notfall sogar die Polizei alarmieren kann. Nach den Kurz-Präsentation gab es für Publikum und Jury, bestehend aus Jörg Rodehutskors von der Innovationsmanufaktur (IMA), Anja Brentrup von der Kreissparkasse Halle-Wiedenbrück und Thorsten Grabe vom Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Wortmann & Partner, Möglichkeit für Rückfragen, bevor sowohl Jury als auch Publikum, die Pitches und Ideen der Gründer bewerten konnten. Das Publikumsvoting konnte Birgit Kostner mit ‚F7 Digital‘ für sich entscheiden. Die Jury wählte die Plattform ‚gus:tav‘ von Georg Vogelhuber als ihren Favoriten aus. Publikumssieger und Jurysieger erhielten beide eine Übernachtung inklusive Wohlfühlpaket in der Klosterpforte in Marienfeld als Gewinn.

Neben den Vorstellungen der Gründungsideen aus dem Kreis Gütersloh gab außerdem Maximilian Fleitmann aus Berlin Gründungsinteressierten Tipps und Anekdoten aus seiner Gründungsgeschichte mit auf den Weg. Denn Fleitmann hat bereits mit 13 Jahren erste unternehmerische Projekte gestartet und ist jetzt weiter als Serien-Gründer und Investor im Start-Up-Geschehen involviert. Er nannte zehn Prinzipien, die ihm Laufe seiner Arbeit im Gründungsumfeld weitergeholfen haben und ermutigte am Ball zu bleiben und sich auch durch schwierige Zeiten durchzubeißen.

Weitere Veranstaltungen sowie Informationen und kostenfreie Angebote zum Thema Gründung und Start in die Selbstständigkeit finden sich unter www.prowi-gt.de

Quelle: prowi-gt.de/

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