Ausstellung erinnert an das Kriegsende
Paderborn (ip). Am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg. Aus Anlass des Jahrestages wirft das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn in einer Fotoausstellung einen Blick zurück auf Paderborn im Jahr 1945. Und setzt damit seine langjährige Ausstellungstätigkeit in der Hauptverwaltung fort.
Im Zentrum der neuen Ausstellung steht die schwere Zerstörung der Paderstadt durch mehrere Bombenangriffe der alliierten Streitkräfte vom Januar bis März 1945. Diese werden jedoch in den historischen Kontext gestellt; denn nicht vergessen werden darf, dass das rechtsextrem geführte Deutsche Reich, das sogenannte Dritte, den Krieg begonnen und mit menschenverachtender Härte bis zur Vernichtung geführt hatte und für millionenfachen Mord verantwortlich war.
Die Bombenangriffe auf Paderborn begannen 1940, zunächst vereinzelt und zielgerichtet auf militärische Anlagen und das Eisenbahnnetz. Zivile Einrichtungen und Wohnbebauung traf es, wenn auch in erheblichem Umfang, durch Fehlabwürfe oder Zielungenauigkeiten.
Dies änderte sich mit dem 17. Januar 1945. An diesem Tag erlebte Paderborn einen ersten folgenschweren Flächenangriff, am 27. März den letzten, der zu einer fast vollständigen Zerstörung der Stadt führte.
Bürgermeister Michael Dreier brachte anlässlich der Ausstellungseröffnung am 8. Mai zum Ausdruck:
„Vielen Paderbornerinnen und Paderbornern ist die große Zerstörung der Stadt zum Kriegsende bekannt. Die Bilder der Ausstellung führen nochmal eindrucksvoll vor Augen, welch großes Leid der Krieg über die Bevölkerung in Paderborn gebracht hat. Diese Bilder sollen uns Mahnung sein und verdeutlichen, wie wichtig der Einsatz für den Frieden in Paderborn, Deutschland und der Welt ist. Mein herzlicher Dank geht an die Kolleginnen und Kollegen des Stadt- und Kreisarchivs, allen voran an den Kurator der Ausstellung Herrn Gaidt.“
Die 17 Ausstellungstafeln zeigen knapp 80 großteils bislang unveröffentlichte Fotos der Zerstörung und des harten Lebens in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Stadt voller Trümmer, fehlte es an allem: Lebensmittel und Kleidung, Heizmaterial und Strom, Wohnraum. Doch noch 1945 setzten auch erste Schritte zu einer Besserung ein. Die Schuttbeseitigung begann, ab September mit den Trümmerbahnen. Ein Rundumblick vom Dom in den Jahren 1945/46 zeigt einerseits noch einmal das Ausmaß der Zerstörung, gibt aber auch Hinweise auf eine langsame Besserung und einen beginnenden Wiederaufbau.
Seit 2009 zeigte das Stadt- und Kreisarchiv in der Liborizeit auf dem Bürgermeisterflur Am Abdinghof eine Fotoausstellung. Corona bereitete der Serie 2021 das Ende. Konzipiert, erarbeitet und gestaltet hat auch die neue Ausstellung letztmalig Andreas Gaidt aus dem Stadt- und Kreisarchiv. „Es freut mich, dass nach Schließung der Stadtverwaltung Am Abdinghof wieder ein für die Ausstellungen des Stadt- und Kreisarchivs leicht zugänglicher Ort gefunden wurde.“
Paderborn 1945: Das Kriegsende vor 80 Jahren
Eine Ausstellung des Stadt- und Kreisarchivs Paderborn
Ausweichquartier der Stadtverwaltung, Bahnhofstr. 28/30, Paderborn
8.5. -11.7.2025
Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr
Freitag 8 bis 12 Uhr
Quellet: paderborn.de/
