Campus Handwerk: grünes Licht für Erweiterung

Bielefeld (hk). Die Vollversammlung der Handwerkskammer hat im Rahmen ihrer außerordentlichen Vollversammlung einstimmig die Übernahme der Bauherrenrolle durch die Handwerkskammer bei der Erweiterung des Campus Handwerk in Bielefeld beschlossen.

Die Kreishandwerkerschaft Gütersloh-Bielefeld hatte aufgrund gestiegener Bau- und Kreditkosten bekanntgegeben, dass sie den Eigenanteil für das geplante Bauvorhaben nicht stemmen könne. Daher zeigten sich die Spitzen der Handwerkskammer zufrieden, dass die Mitglieder der Vollversammlung grünes Licht für die Neubaupläne gegeben haben. „Dieser Beschluss ist ein wichtiger und richtiger Schritt für die Sicherung qualitativ hochwertiger Aus-, Fort- und Weiterbildung im OWL-Handwerk. Somit wird bald das nächste Leuchtturmprojekt unserer Zukunftsvision Realität werden“, betonte Peter Eul, Präsident der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.

Die Handwerkskammer habe die Entscheidung sorgfältig geprüft und sei zu dem Entschluss gekommen, dass es zahlreiche gute Gründe für die Übernahme der Bauherrenschaft gebe, erklärte Dr. Jens Prager, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer OWL. „Das Bauvorhaben sichert die Zukunftsfähigkeit der beruflichen Bildungslandschaft und komplettiert die gemeinsame Zukunftsvision der ostwestfälisch-lippischen Handwerksfamilie“, so der Hauptgeschäftsführer.

Auch in finanzieller Hinsicht sei die Durchführung des Neubaus sinnvoll. „Der Rückzug aus dem Bauvorhaben würde den Verlust einer Spitzenposition im NRW-Fördermittelranking und damit den Verzicht auf öffentliche Mittel in der Größenordnung eines hohen zweistelligen Millionenbetrags bedeuten“, erklärte Prager. Aufgrund des hohen Fördervolumens wären die Investitionskosten für einen ungeförderten Neubau der kammereigenen Kfz-Ausbildungswerkstätten fast genauso hoch wie die notwendigen Eigenmittel für das geförderte Gesamtvorhaben von Verwaltungs- und Bildungsgebäuden.

„Auch in Zukunft liegt der Schlüssel zu nachhaltigem wirtschaftlichem Erfolg in der hochwertigen Ausbildung junger Nachwuchshandwerkerinnen und -handwerker“, betonte Prager. „Durch die nun beschlossene Erweiterung des Schaufensters des Handwerks am Campus Handwerk in Bielefeld ist nach der Eröffnung des InnovationSpin in Lemgo und der zum Jahreswechsel folgenden Fertigstellung des Bildungscampus Bohlenweg in Brakel ein weiterer wichtiger Schritt für die Umsetzung dieser Zukunftsvision gelungen.“

Bereits Anfang 2020 hatten sich die Kreishandwerkerschaften und die Handwerkskammer in OWL auf eine gemeinsame Vision für die überbetrieblichen Bildungsstätten im OWL-Handwerk verständigt. Für die erforderliche Konzentration der Bildungslandschaft in der Fläche Ostwestfalen-Lippes sollen sechs starke Leuchttürme in OWL etabliert werden, mit denen die Attraktivität der handwerklichen Ausbildung in den einzelnen Wirtschaftsräumen und damit der Gesamtregion erhalten und gestärkt wird.

Das Berufsbildungszentrum am Campus Handwerk in Bielefeld bleibt dabei das führende Kompetenzzentrum für Intelligente Gebäudetechnologien und arbeitet weiterhin gewerkeübergreifend. Darüber hinaus ist geplant, dass das Handwerksbildungszentrum (HBZ) Brackwede seine Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote mit den Bereichen Bau, Holz, Kfz und Maler zukünftig am Campus ansiedelt. Als Leuchtturm kooperiert das HBZ im Bereich Kfz bereits eng mit dem Bereich Mobilität der Handwerkskammer, sodass durch eine sinnvolle Verzahnung künftig die Entwicklung sich ergänzender Bildungsangebote ermöglicht wird.

Quelle: HWK-Bericht

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