Einsatzkräfte für Fluthilfe 2021 geehrt
Kreis Paderborn (krpb). Im Juli 2021 wurden Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz von extremen Regenfällen heimgesucht. Für viele Städte und Gemeinden kam der langanhaltende Starkregen, den Tief „Bernd“ im Gepäck hatte, trotz vieler Ankündigungen zu schnell. In nur wenigen Tagen überflutete der Starkregen ganze Landstriche. Allein in Nordrhein-Westfalen verloren 49 Menschen ihr Leben.
Um Menschenleben, aber auch Infrastruktur und Sachwerte zu retten, waren in Spitzenzeiten rund 40.000 THW-Einsatzkräfte aus ganz Deutschland unermüdlich im Einsatz – auch aus den Ortsverbänden Büren und Paderborn. Im Ahrtal und im Sauerland nahmen sie sich den Schicksalen der Menschen an.
„Ihr habt Unglaubliches geleistet und tausenden Menschen in den schlimmsten Stunden ihres Lebens zur Seite gestanden“, betont Landrat Christoph Rüther. Für diesen Einsatz, aus Dankbarkeit, Wertschätzung und als Zeichen der Anerkennung verlieh er jetzt im Paderborner Kreishaus 54 Einsatzkräften die Einsatzmedaille „Fluthilfe 2021“.
„Ab der ersten Stunde und über 12 Wochen habt ihr alles für die notleidende Bevölkerung in den Einsatzgebieten getan – unentgeltlich, ehrenamtlich“, so Rüther. „Euer Sommer war anders geplant. Auch ihr habt Familien, hattet Pläne und brauchtet Auszeiten vom Alltag“. Und doch habe niemand seinen Einsatz hinterfragt. „Ihr seid einfach eine Supertruppe, auf die wir in so vielen Situationen bauen können“, dankt Landrat Christoph Rüther den Einsatzkräften.
Das auf das THW jederzeit Verlass ist, weiß auch Sascha Meyer, Leiter der Regionalstelle in Arnsberg. Im Kreishaus erzählte er, was die ehrenamtlichen Einsatzkräfte in Krisensituationen wie diese erwartet. „Als THW sicherten wir Deiche und Talsperren, um das Wasser zurückzuhalten. Dort, wo es nicht gelang, pumpten wir Häuser, Keller, Tiefgaragen, Straßen und Kläranlagen leer. Außerdem lieferten wir Strom und Trinkwasser, richteten Straßen provisorisch wieder her und bauten mehr als 30 Brücken neu auf“, erzählt Meyer. Was den Einsatzkräften immer begegnet, sind auch Not, Sorge, Angst und Verzweiflung der Menschen. Auch damit müsse man umgehen lernen.
„Die Solidarität untereinander, der Dank der Bevölkerung, sind einfach unbezahlbar“, so Meyer. Die Auszeichnung mache deutlich, dass Menschen zusammen vieles erreichen können. „Sie steht für Zusammenhalt und Stärke unserer Gesellschaft“.
Alle 668 Ortsverbände aus Deutschland waren im Sommer 2021 über mehrere Monate an den Einsätzen in NRW und Rheinland-Pfalz beteiligt. Gemeinsam leisteten sie über 2,5 Millionen Einsatzstunden. Damit war es der größte Einsatz in der über 70-jährigen Geschichte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.
Mit der Bundesflutmedaille 2021 bedankt sich die Bundesrepublik Deutschland bei den Einsatzkräfte – aber auch deren Familien und Arbeitgebern - für das geleistete Engagement.