Klimaschutzkonzept für das Erzbistum

Paderborn (pdp). Das Erzbistum Paderborn hat einen wichtigen Schritt zu mehr Klimafreundlichkeit gemacht: Am Wochenende wurde Generalvikar Alfons Hardt das integrierte Klimaschutzkonzept überreicht, das die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST) seit Mitte August 2018 erarbeitet hat.

Das Konzept benennt unter anderem Empfehlungen, wie im Erzbistum CO2-Emissionen und der Verbrauch für Strom und Heizenergie gesenkt werden können. Im Rahmen der Übergabe des Konzepts
im Haus Maria Immaculata in Paderborn zeichnete Generalvikar Hardt zudem Kirchengemeinden für herausragende Energieeinsparung beziehungsweise kreative Lösungen zur CO2-Einsparung aus.

Unsere christliche Verantwortung für die von Gott geschenkte Schöpfung lässt uns keine andere Wahl, als für sie einzutreten und sie zu bewahren, sagte Generalvikar Alfons Hardt bei der Übergabe des Klimaschutzkonzepts.

Er bedankte sich bei allen Beteiligten für die intensive Arbeit der
letzten Monate und zeigte sich beeindruckt von dem vielfältigen
Engagement, das in den Kirchengemeinden schon zu großen Einsparerfolgen führe. Durch Austausch von Heizungsanlagen und -pumpen, Neuregulierungen an der Heizungstechnik, Einsatz von LED-Beleuchtungstechnik und vor allem eine stetige Nutzersensibilisierung konnten bis zu 43 Prozent des Energieverbrauchs einzelner Gebäude eingespart werden. Die Kirchengemeinden, die in ihren Gebäuden die zehn stärksten Energieersparnisse vorweisen konnten, wurden mit je 1.000 Euro Preisgeld bedacht und von Generalvikar Hardt mit einer Urkunde geehrt.

Kreative Heizungslösungen

Außerdem wurden besondere Projekte vorgestellt, die den Klimaschutz im Erzbistum vorantreiben sollen, so zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage auf einer Kindertagesstätte, von der auch der E-Mobil fahrende Pfarrer am Sitz des Leiters profitiert. Zudem wurden Nutzersensibilisierungen bei den Kleinsten und kreative  Heizungslösungen im Pfarrheim geehrt.

Durch sein Modell der telefonischen Heizungsaktivierung konnte Franz Ziesché  beim Gemeindezentrum in Halle allein 16,5 Tonnen CO2 einsparen und alle Pfarrheimnutzer vom Energiesparen überzeugen.

Zukunftsfähige Technologien

Der Bereich Immobilien biete im Erzbistum Paderborn das größte Potenzialfür CO2-Einsparungen, griff Generalvikar Hardt die Ergebnisse des Klimaschutzkonzepts auf. Als Beispiel nannte er die Ölheizungen in den Kirchengemeinden, bei denen durch den Einsatz von Gas und Pellets statt Öl große CO2-Einsparmöglichkeiten liegen würden. Im Erzbistum würden diese Veränderungen angegangen. Bei Neubau-Projekten kämen bereits zukunftsfähige Technologien zum Einsatz  so etwa eine Wasserwärmepumpe in der neuen Grundschule St. Michael in Paderborn.

50 Prozent weniger Emissionen bis 2033 möglich

Wo 2018 im Erzbistum noch über 60.000 Tonnen CO2 ausgestoßen worden seien, wäre es bis 2033 möglich, diesen Ausstoß um fast 50 Prozent auf 30.760 Tonnen zu reduzieren, erläuterte Generalvikar Hardt weitere Erkenntnisse des Konzepts: Warum sollte es dann nicht unser Ziel sein, bis 2050 eine Reduktion um 80 Prozent auf knapp 12.000 Tonnen ab heute zu erreichen? Es seien Optimismus und der aufrichtige Wille nötig, dieses Ziel zu erreichen.Aufrichtigkeit heißt in diesem Zusammenhang aber auch, führte Generalvikar Hardt weiter aus, dass es unredlich wäre, heute als Ziel eine absolute Klimaneutralität mit einem Ausstoß gleich Null anzukündigen.
Aber wir haben die Möglichkeiten, unseren Energieverbrauch weitaus besser im Sinne unseres Auftrags zu gestalten, Gottes Schöpfung zu bewahren.

Klimaschutzmanager und Gebäudeenergiemanager

Generalvikar Alfons Hardt kündigte an, die vorgeschlagenen Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts zu bewerten und zu priorisieren. Wie es in vielen Gemeinden einen Kümmerer vor Ort gibt, soll auch für das Erzbistum eine koordinierende Kraft etabliert werden, die die Bestrebungen des Klimaschutzes und damit die CO2-Ersparnis vorantreibt. Deshalb werde ein Klimaschutzmanager beim Bundesumweltministerium beantragt. Als koordinierende Kraft werde er im Generalvikariat ökologische Leitlinien entwickeln, Aktionen zum Klimaschutz etablieren und vernetzen.

Unterstützung im Bereich Immobilien leiste darüber hinaus ein
Gebäudeenergiemanager des Erzbistums, der bereits seit Anfang November im Dienst ist. Die Bewahrung unserer Schöpfung ist ohne Alternative für uns Christen, sagte Generalvikar Alfons Hardt zum Abschluss seines Grußworts.

Konzepterstellung in mehreren Stufen

Die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) aus Heidelberg wurde bei der Erstellung des Klimaschutzkonzepts von der Projektgruppe Klima und der Fachstelle Energieoffensive unterstützt: Dr. Oliver Foltin und Dr. Volker Teichert, beide wissenschaftliche Mitarbeiter im Arbeitsbereich Frieden & Nachhaltige Entwicklung bei der Fest, stellten das fertiggestellte Konzept in Paderborn vor.

Bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzepts für das Erzbistum Paderborn wurden unter anderem repräsentative Befragungen zur Mobilität und Beschaffung im Erzbistum durchgeführt. Zudem gab es Workshops mit haupt- und ehrenamtlichen Akteuren, um frühzeitig diejenigen
einzubeziehen, die später vor Ort bei der Umsetzung der geplanten
Maßnahmen eine entscheidende Rolle spielen.

Aus den Ergebnissen der Datensammlung aus den Bereichen Immobilien, Mobilität und Beschaffung wurden konkrete Klimaschutzziele und ein CO2-Reduktionsfahrplan
erarbeitet, der aufzeigt, bis wann wie viel Energie und CO2-Emissionen im Erzbistum eingespart werden können.

Zur Nachahmung empfohlen
Wie viel kreativer Klimaschutz im Erzbistum Paderborn schon betrieben wird, zeigte nicht nur die Prämierung von Best-Practice-Kirchengemeinden, sondern auch eine Ausstellung im Rahmen der Veranstaltung im Haus Maria Immaculata: Hier konnten weitere nachahmenswerte Beispiele aus den Kirchengemeinden in Augenschein genommen werden.

Fotos und Bildunterzeilen:

Ihr Ansprechpartner:
Benjamin Krysmann
Pressesprecher
Tel. 05251 125-1490
benjamin.krysmann@erzbistum-paderborn.de

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Klimaschutzkonzept für das Erzbistum
Stolz auf das Klimaschutzkonzept für das Erzbistum Paderborn (v.l.): Generalvikar Alfons Hardt und das Team der Energieoffensive, Nikolas Müller und Katrin Käuper sowie der neue Gebäudeenergiemanager Michael Peine.