Neue Technik und neue Kreisleitstelle

Gütersloh. (jf). "Ich wünsche viel Glück und viel Erfolg", antwortete Landrat Sven-Georg Adenauer am Morgen des 4. Dezember per E-Mail, als er die Nachricht erhielt, dass der Umzug der Kreisleitstelle erfolgreich abgeschlossen ist. Schon am Dienstag, 3. Dezember, einen Tag vor dem Umzug der städtischen Berufsfeuerwehr war die Kreisleitstelle von der alten Feuer- und Rettungswache in der Nähe des Rathauses in den Neubau auf dem Marktplatz umgezogen. Am Dienstag wurden bereits die Notrufnummern zur neuen Leitstelle umgestellt. Für den Fall der Fälle waren beide Leitstellen besetzt worden, um eventuelle Ausfälle der neuen, hochkomplexen Technik auffangen zu können. Zunächst erfolgte die Umstellung der Krankentransportrufnummer 19222 und kurz darauf folgte die der Notrufnummer 112.

Die Kosten, die der Kreis für die Ausstattung mit modernster Telekommunikations- und Einsatzleittechnik aufwenden muss, werden sich auf rund 2,7 Millionen Euro belaufen. Hinzukommen noch Kosten, die für die überaus komplexe Planung der neuen Technik, die in den Händen von externen, auf diese Fälle spezialisierten Fachplanern lag, angefallen sind.

"Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger des Kreises steht für uns an erster Stelle. Die neue Kreisleitstelle ermöglicht einen noch besseren Schutz bisher", erklärte Adenauer, der sich noch am Dienstag ein Bild von der neuen Kreisleitstelle machte. Thomas Kuhlbusch, Dezernent für Gesundheit, Ordnung und Recht beim Kreis Gütersloh, und Eckhard Ramhorst, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, ließen sich gemeinsam mit Landrat und Bürgermeister Henning Schulz vom Leiter der Kreisleistelle, Olaf Knop, über den Fortschritt des Umzugs informieren. Die hochmoderne Technik sorgt für eine bessere Koordination der Einsätze im Kreisgebiet, die unter der Rufnummer 112 eingehen.

Technisch ist die Leitstelle darauf ausgelegt, den Ausfall einzelner Komponenten aufzufangen. "Denn es muss sichergestellt sein, dass eingehende Notrufe angenommen und die Rettungseinsätze disponiert werden können: Deshalb gibt es besonders wichtige technische Einrichtungen, wie die Telefonanbindung durch die Telekom und die Hochleistungs-Server gleich zweimal", betont Kuhlbusch die Bedeutung der technischen Infrastruktur. Bei einem Stromausfall lassen sich das ganze Gebäude sowie zusätzlich die Kreisleitstelle separat mit Notstrom versorgen.

Für die Disponenten stehen sieben vollwertig ausgestattete Arbeitsplätze zur Verfügung, um die Einsätze des Rettungsdienstes, des Brandschutzes und des Katastrophenschutzes koordinieren. Dazu kommen vier zusätzliche Arbeitsplätze, die bei größeren Schadensereignissen wie zum Beispiel Stürmen genutzt werden können, um der dann eingehenden Vielzahl an Notrufen, soweit wie möglich, gerecht werden zu können.

Auf sechs Bildschirmen können die Disponenten den Einsatz regeln. Auf jeweils einem Bildschirm bedienen sie die Telefonanlage und E-Mails. Auf den weiteren vier Bildschirmen ist das Einsatzleitsystem abgebildet. Über dieses können zum Beispiel Satellitenbilder, aktuelle Nachrichten und vor allem die Einsatzfahrzeuge mit ihrem jeweiligen Status angezeigt werden. Über den angezeigten Status der Einsatzfahrzeuge können, die Disponenten erkennen, welche Fahrzeuge zur Verfügung stehen und für den Einsatz angefordert werden können.

Neben den neuen Räume und der neuesten Technik steht zudem in Kürze eine grundlegende organisatorische Neuerung an: Ab Jahresanfang wird der Kreis Gütersloh die Kreisleitstelle nicht mehr mit städtischen, sondern mit eigenen Feuerwehrbeamten betreiben. Im Kreishaushalt sind dafür insgesamt 32 Planstellen ausgewiesen. Insgesamt wechseln 20 Mitarbeiter der Stadt Gütersloh zum Kreis. Ab Anfang 2020 liegt nicht nur die fachliche und finanzielle Verantwortung sondern auch die organisatorische und personalwirtschaftliche Steuerung in der Hand des Kreises.

Zurück
Neue Technik und neue die Kreisleitstelle
Disponent Björn Kunze bei der Arbeit in der neuen Kreisleitstelle. Foto: Kreis Gütersloh