TH OWL auf der Grünen Woche

Lemgo (th). Was bedeutet die Digitalisierung für die Landwirtschaft? Eine anschauliche Antwort darauf bietet der Auftritt der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe auf der Grünen Woche. Mit dabei, ein High-Tech-Gerät für die Bodenanalyse, nicht größer als ein ferngesteuertes Spielzeugauto. Mit diesem Fahrzeug untersuchen Professor Burkhard Wrenger und die Studierenden des Studiengangs Precision Farming die Zusammensetzung des Ackerbodens in Bezug auf Nähr- und Schadstoffe. Das Gerät ermöglicht eine Analyse in Echtzeit, ohne Bodenproben, die in ein Labor geschickt werden müssen. Es ist eines von vielen Beispielen dafür, wie die Digitalisierung die Landwirtschaft verändert.

Schlepper, Düngemaschine, Mähdrescher – moderne Landmaschinen sammeln laufend Daten. Sie erfassen den aktuellen Zustand der Felder, wissen wo gedüngt oder bewässert werden muss. Auch die Menge des Saatgutes lässt sich mit ihnen inzwischen exakt berechnen. Das schont im besten Fall nicht nur den Geldbeutel des Landwirts, sondern auch die Umwelt.

„Die Digitalisierung in der Landwirtschaft läuft an“, sagt Experte Burkhard Wrenger Professor der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe. Er leitet an der TH OWL den bundesweit ersten Studiengang „Precision Farming“ - präzise Landwirtschaft mithilfe von digitaler Technologie, intelligenten Maschinen, GPS, Sensoren und Robotersystemen. „Während im Stall Füttern und Melken in vielen Betrieben schon vollautomatisch laufen, ist auf dem Feld noch Luft nach oben“, erläutert Wrenger.

Die Technische Hochschule Ostwestfalen Lippe bietet den Studiengang Precision Farming am Sustainable Campus Höxter seit dem Wintersemester 2018/2019 an. Er verknüpft Inhalte aus den Bereichen Agrarwissenschaft, Landmaschinentechnik, Informatik und Data Science, sowie betriebswirtschaftliche Fragestellungen

Die Digitalisierung wird auch die Lebensmittelwirtschaft grundlegend verändern. Die TH OWL untersucht im Bereich Smart Food Technology, wie sich mit Hilfe digitaler Steuerungssysteme die Qualität in der Produktion in Echtzeit kontrollieren lässt, Energie- und Ressourcen optimal eingesetzt werden können und auf diese Weise weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Die Grüne Woche ist die größte Agrarmesse der Welt. Rund 400.000 Besucher werden auch in diesem Jahr wieder in den Berliner Messehallen erwartet, um Lebensmittel aus aller Welt zu kosten und sich über die Zukunft der Landwirtschaft zu informieren. In diesem Jahr stehen Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Vordergrund. Landwirte, Verbraucher, Umweltverbände, Wissenschaft und Politik diskutieren über Nachhaltigkeit, Ressourcen-Schonung und umweltfreundliche Produktionsverfahren.

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 TH OWL auf der Grünen Woche
TH OWL auf der Grünen Woche (v.l. Hochschulpräsident Jürgen Krahl, Studierende, Professor Burkhard Wrenger, NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser)