Tuningszene: Sondereinsätze der Polizei

Paderborn (ots). Am Wochenende, 31. Juli und 1. August 2020, führte die Paderborner Polizei in Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn Sondereinsätze im Zusammenhang mit der Tunings-Szene durch. Durch Anwohner der Detmolder Straße und auch der Innenstadt wurde in jüngster Vergangenheit immer wieder Beschwerde über laute Pkw geführt, die auch teilweise mit stark überhöhter Geschwindigkeit in der Innenstadt von Paderborn und auch im Bereich Pohlweg/Südring unterwegs waren.

Durch die Stadt Paderborn wurde am Freitagabend der Radarwagen eingesetzt, der auf dem Paderwall und auf der Warburger Straße die Geschwindigkeit überprüfte. Es wurden 157 Verstöße festgestellt.

Parallel wurde durch die Polizei ebenfalls mit einem Radarwagen und Laserpistolen die Geschwindigkeit an verschiedenen Meßstellen kontrolliert. An der Salzkottener Straße wurde gegen 19:30 Uhr ein 5er BMW in der dortigen 70er-Zone mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 68 km/h gemessen. Den Fahrer erwartet ein Bußgeldverfahren mit einem Bußgeld in Höhe von 440 Euro, 2 Punkte in Flensburg und 2 Monaten Fahrverbot. Gegen 20:00 Uhr befuhr ein unbekannter Fahrer eines Peugeot 206 Cabrio mit einer Beifahrerin die Salzkottener Straße. Da seine Geschwindigkeit ebenfalls 17 km/h zu schnell war, sollte er auf der B64 durch Beamte angehalten werden. Nachdem er seinen Pkw kurzzeitig zum Stillstand gebracht hatte, flüchtete er unter starker Beschleunigung in Richtung Bad Driburg. An der folgenden Abfahrt Borchener Straße verließ er die B64 und fuhr in die Straße "Am Atlaswerk". Hier konnte der Pkw im Rahmen der Fahndung verlassen vorgefunden werden. Die Unbekannten setzten ihre Flucht fußläufig in unbekannte Richtung fort. Bei der Überprüfung des Pkw wurde ermittelt, dass die Kennzeichen nicht zum Fahrzeug gehörten. Weitere Ermittlungen dauern an. Der Pkw wurde sichergestellt und ein Strafverfahren eingeleitet.

Im Rahmen der Fahndung fiel zwei Beamten gegen 20:15 Uhr ein 53-jähriger Fahrer eines Kleinkraftrads auf, welcher das Industriegebiet "Am Atlaswerk" befuhr. Bei der Überprüfung wurde festgestellt, dass er nicht im Besitz der erforderlichen Fahrerlaubnis ist und erst kürzlich in gleicher Sache polizeilich in Erscheinung getreten war. Die Weiterfahrt wurde untersagt und ein Strafverfahren eingeleitet.

Im Bereich des Pohlweges wurden um 22:00 Uhr ca. 250 Pkw, Kräder und Quads angetroffen. Das überwiegende Publikum verhielt sich freundlich und hatte Verständnis für die polizeilichen Kontrollen. Eine dort durchgeführte Standkontrolle führte zur Feststellung technischer Mängel an mehreren Fahrzeugen. Während der Anwesenheit der Polizei wurden vereinzelt Bremsmanöver oder kurze Beschleunigungsfahrten durchgeführt, deren Verursacher in der Menge der Fahrzeuge aber nicht identifiziert werden konnten.

Gegen 22:30 Uhr fand einer Abwanderung der Fahrzeuge vom Pohlweg aus in Rtg. Detmolder Straße statt. Dabei fiel gegen 23:00 Uhr auf dem Berliner Ring ein VW Golf mit Kasseler Kennzeichen auf, dessen Fahrwerk soweit tiefer gelegt war, dass die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigt war. Der Pkw wurde zur Erstellung eines Sachverständigengutachtens sichergestellt und ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

Im Bereich der Detmolder hatten einige Gewerbetreibende das Hausrecht über die Parkflächen an das Ordnungsamt der Stadt übertragen. Die durch die Stadt angebrachten Abflatterungen zur Sperrung der Parkflächen, waren teilweise durch Schaulustige abgerissen worden. Schaulustige hatten sich im Bereich der Detmolder Straße auch mit Klappstühlen postiert, um sich die Fahrzeuge auf der Detmolder Straße anzusehen. Aufgrund der großen Menge an Schaulustigen, war ein nachhaltiges Einschreiten des Ordnungsamtes auch mit Unterstützung der Polizei nicht möglich.

Im Rahmen einer Fahrzeugkontrolle konnte gegen 01:00 Uhr im Bereich Detmolder Straße/Augustdorfer Straße ein 22-jähriger Fahrer eines deutlich tiefergelegten VW Golf gestoppt werden. Das Gewindefahrwerk war nach zunächst erfolgter Eintragung in den Fahrzeugpapieren weiter heruntergeschraubt worden. Dies führte dazu, dass die Reifen innerhalb der Kotflügel Schleifspuren verursachten und eine ausreichende Bodenfreiheit nicht mehr gegeben war (eine handelsübliche "MagLite"-Taschenlampe rollte nicht mehr unter dem Fahrzeug hindurch). Es erfolgte eine Sicherstellung des Pkw und die Einleitung eines Bußgeldverfahrens.

Illegales Autorennen: Um 02:15 Uhr hielt eine Zivilstreife verkehrsbedingt an einer Rotlicht zeigenden LZA am Kreuzungsbereich Detmolder Straße/Nordstraße. Auf dem rechten Fahrstreifen stand vor dem Kollegen ein BMW 3er eines 25-jährigen aus Willebadessen. Auf dem linken Fahrstreifen stand der 20-jährige Fahrer eines Renault Elektrofahrzeugs aus Bad Lippspringe. Beide schienen sich spontan zu einem Rennen zu entscheiden. Der BMW ließ den Motor mehrfach aufheulen, der Renault-Fahrer führte in kurzen Abstanden leichte Gas- und Bremspedalstöße durch. Als die LZA auf Grünlich wechselte, beschleunigten beide Fahrzeugführer in Parallelfahrt stark in Richtung Detmolder Tor. Die Geschwindigkeit des nachfahrenden Dienstfahrzeuges betrug zwischenzeitlich ca. 110 km/h. Am Detmolder Tor bogen beide in unterschiedliche Fahrtrichtungen ab. Während der BMW durch den Beamten angehalten werden konnte, konnte auch der Renault im Rahmen der Fahndung von weiteren Kräften des Sondereinsatzes im Bereich Westerntor gestoppt werden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft erfolgte die Sicherstellung beider Pkw sowie der Führerscheine. Gegen beide wurde ein Strafverfahren wegen eines verbotenen Kfz-Rennens eingeleitet.

Insgesamt erfolgten im Rahmen des Einsatzes in der Nacht von Freitag auf Samstag 5 Fahrzeugsicherstellungen, 17 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet, 2 Strafanzeigen wurden erstattet 2 Führerscheinsicherstellungen wurden angeordnet

Ein Folgeeinsatz erfolgte in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Dabei wurden nur wenige Fahrzeuge der Tuningszene festgestellt. Es wurden lediglich 2 Rotlichtverstöße festgestellt und 4 Verwarnungsgelder erhoben.

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Sondereinsätze der Polizei
Sondereinsätze der Polizei Paderborn und der Stadt Paderborn im Zusammenhang mit der Tuningszene am Freitag- und Samstagabend