BUND Lemgo stellt regionale Obstsorten vor

Lemgo (pm). Die Biesterfelder Renette hat ihren Ursprung im Garten des Schlosses Biesterfeld in Lügde. Die erste ausführliche Beschreibung erfolgte 1905 durch den Pfarrer Wilhelm Wilms aus Nieheim in der Zeitschrift „Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau“. Hier erwähnt er, dass eine befreundete adlige Familie 3 Hochstämme in ihrem Schlossgarten gepflanzt hätte, bei denen die Edelreiser für die Veredlung vom Urbaum aus dem alten Stammschloss Biesterfeld stammen würden.

Wann genau die Sorte im dortigen Schlossgarten entstanden ist bleibt unklar, weil das Schloss Biesterfeld bereits um 1820 abgerissen wurde. Die Zusendung von Früchten an die Redaktion der Zeitschrift und die begeisternde Beschreibung von Pfarrer Wilms waren Ausgangspunkt für die enorme Verbreitung der Sorte und OWL und im ganzen deutschsprachigen Raum. Im Artikel schreibt er: „Denn ich möchte den schönen Apfel möglichst weit im deutschen Vaterlande verbreiten und dazu soll der praktische Ratgeber mithelfen, und zwar durch Verteilung von Edelreisern an Versuchsstationen in diesem Jahre.“

Nach Pfarrer Wilms ist die Biesterfelder Renette eine Tafelfrucht ersten Ranges und besonders für den Liebhaber „und für die feine herrschaftliche Tafel ist die Biesterfelder Renette eine köstliche Frucht, die weiteste Verbreitung verdient.“ Es folgten weitere Berichte durch Pomologen in der Fachliteratur zum Teil mit farbigen Abbildungen.

Die Biesterfelder Renette gedeiht am besten in geschützten Lagen mit nährstoffreichen, feuchten Böden. Pflückreif ist die Biesterfelder Renette ab September und haltbar bis November. Der Geschmack ist angenehm süßsäuerlich, würzig. Sie zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen aus und ist daher auch für Apfelallergiker meist verträglich.

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BUND Lemgo stellt regionale Obstsorten vor
Die Biesterfelder Renette gedeiht am besten in geschützten Lagen mit nährstoffreichen, feuchten Böden.