Kreis Gütersloh verstärkt Kapazitäten

Gütersloh (be). Von gestern auf heute hat es im Kreis Gütersloh 94 Corona-Neuinfektionen gegeben. Der Kreis Gütersloh macht keine Massentestungen, sondern testet immer dort, wo die Infektion sich zeigt. Dazu rücken die vier mobilen Teams aus und nehmen Abstriche. Zunehmend melden sich symptomatische Patienten in den Hausarztpraxen. Zum Vergleich: Im Sommer fanden Massentests in vier bis sechs Testzentren im Kreis Gütersloh statt.

Binnen weniger Tage wurden tausende Tests gemacht, von denen (außerhalb der Fleisch verarbeitenden Betriebe) nur wenige positiv waren. Das ist nun anders. Uns trifft gerade ein weiterhin sehr unspezifisches Ausbruchsgeschehen bislang ohne nennenswerte Hotspots. Diese Entwicklung kann sich allerdings sehr dynamisch verändern. So sieht das auch Professor Dr. Dietrich Paravicini, emeritierter Intensivmediziner des Städtischen Klinikums Gütersloh. Er unterstützt momentan die Abteilung Gesundheit des Kreises: "Das Virus unterscheidet nicht zwischen Oktoberfest, Kirmes und privater Feier! Daher kann ich als Mediziner nur eindringlich an die Vernunft appellieren: Bleiben Sie mit Abstand sicher. Vermeiden Sie alle Kontakte, die nicht notwendig sind - gerade im privaten Bereich."

Die hohe Zahl an Neuinfektionen sei der erste Indikator für das, was kommen wird: Ein Anstieg der hospitalisierten Patienten. Zunehmend werden Patienten dort gegebenenfalls sogar intensivmedizinisch versorgt und beatmet. Diesen Prozess gelte es zu verlangsamen, damit die Kliniken nicht überfordert werden.

Im Kreis Gütersloh gibt es 53 Intensivbetten; bei 44 davon ist eine Beatmung möglich. Mit drei durch Covid-Patienten belegten Intensivplätzen ist die Lage momentan entspannt. Dies kann sich aufgrund der Infektionsdynamik aber ändern.

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Kreis Gütersloh verstärkt Kapazitäten
Kreis Gütersloh verstärkt Kapazitäten und appelliert, Kontakte zu reduzieren