Verzicht auf Wegebau durch Naturoase gefordert

Lemgo (wh). CDU und SPD wollten weiterhin laut aktueller Berichterstattung den Trampelpfad entlang des Tonkuhlenwäldchens für rund 330.000 Euro ausbauen, so der Bund Lemgo. Als Begründung werde unter anderem eine bessere Anbindung an die Stadt angegeben.

Der Vorsitzende der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und weitere Mitglieder haben sich die Situation vor Ort noch einmal angesehen. Fakt sei nach Aussage von Eckhard Buschmeier, dass der geplante Weg am Tennisclub Blau-Weiß vorbei in die Stadt nicht kürzer, sondern - von allen Standorten des Campusgelände aus - länger als die vorhandenen Alternativen sei.

NRW-Förderung mit Steuergeldern kein Argument

"Von der Bunsenstraße über die Campusallee bis zur Ecke Liebigstraße/Steinstoß sind es gerade einmal rund 700 Meter und von hier aus gibt es bereits jetzt fünf Wege, die in die Stadt führen. Es ist nicht nachvollziehbar, nunmehr noch einen sechsten Weg hinzufügen zu wollen der mitten durch zwei miteinander verbundene Biotope führt", so Buschmeier. Dass die Wegverbindung vom Land NRW gefördert werde, sei kein Argument. "Es handelt sich hierbei um Steuergelder, die sicherlich sinnvoller eingesetzt werden könnten."

Weiterhin wird vom Bund Lemgo kritisiert, dass die Planung nicht im Umweltausschuss beraten werde, kein Naturschutzgutachten erstellt worden sei. Zudem habe es keine Vorabbeteiligung der Natur- und Umweltschutzverbände gegeben, obwohl hier eine besonders wertvolle Naturoase betroffen sei, in der seltene schützenswerte Arten der Roten Liste ihren Lebensraum hätten. Hierzu heiße es in der gerade vom Rat beschlossenen und vorgestellten Deklaration „Biologische Vielfalt in Kommunen“, dass man sich für konkrete Beiträge zum Artenschutz und zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Arten in einem kommunalen Artenschutzprogramm verpflichte.