Netzwerk der Migrantenorganisationen

Gütersloh (jf). Vereinsarbeit kann zu Frustrationen und Ärger führen, aber das kann verhindert werden. Wie, das verriet Dr. Gerd Placke. Placke, der bei der Bertelsmann-Stiftung im Programm 'Zukunft der Zivilgesellschaft' arbeitet, beim Netzwerkabend der Migrantenorganisationen. Das 'Rezept' offenbarte er an diesem Abend: "Sich selbst feiern." Die eigene Vorstandsarbeit zu loben sei mitentscheidend für den Erfolg. "Anerkennung ist der Lohn für ehrenamtliche Arbeit", resümierte Dr. Placke. In Kooperation mit dem BürgerKolleg Gütersloh hatte das Kommunale Integrationszentrum die Migrantenvereine aus dem gesamten Kreisgebiet zu diesem Abend eingeladen.

Neben den vielen Aufgaben eines Vorstandes wie Visionen und Ziele entwickeln, Sitzungen und Mitgliederversammlungen durchführen, Programm und Finanzierungen aufstellen, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit umsetzen, sollte die Nachfolgeplanung als eine feste Aufgabe in der Vorstandsarbeit verankert werden. "Zunächst ist es wichtig, sich ein klares Bild über das erforderliche Kompetenzprofil zu machen und dann gezielt nach Personen zu suchen, die den Anforderungen entsprechen", empfahl Dr. Placke. "Sie müssen die Interessenten überzeugen und begeistern und nicht umgekehrt", so war das Fazit des Referenten.

Viele Menschen wollen gern im Verein mitarbeiten, aber keine festen Aufgaben oder Ämter übernehmen. Bei vielen Selbstorganisationen, die in den siebziger Jahren von den sogenannten Gastarbeitern gegründet worden sind, findet aktuell ein Generationswechsel statt. "Die Vereine müssen sich öffnen und auch Mitglieder mit einer anderen Staatsangehörigkeit in die Vorstandsarbeit einbeziehen", wurde von Frank Stockmeyer eingefordert, der bei der Portugiesischen Vereinigung Schriftführer ist.

Im zweiten Teil des Abends stellte Nelson Rodrigues vom Kommunalen Integrationszentrum die Ergebnisse einer Umfrage von Migrantenorganisationen im Kreis Gütersloh vor. "Für die Ausrichtung unserer Arbeit ist es wichtig zu wissen, welche Erwartungen und Wünsche die Vereine mit einer Zusammenarbeit verbinden", betonte Rodrigues, der dieses Netzwerk koordiniert.

Ein Ergebnis der Umfrage ist der Wunsch der Vereine nach engerer Kooperation untereinander, um gemeinsame Aktivitäten und Projekte durchzuführen. Gegenseitige Unterstützung bei der Beantragung von Projektmitteln, ist den Vereinen ein weiteres wichtiges Anliegen.

Weitere Informationen erteilt Nelson Rodrigues vom Kommunalen Integrationszentrum unter Telefon 05241/85-1543 oder per E-Mail unter  nelson.rodrigues@gt-net.de.

 

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Dr. Gerd Placke (oben links) referierte auf Einladung von Nelson Rodrigues (3.v.l.) im Kreishaus Gütersloh über die positiven Aspekte der Vorstandsarbeit und wie man sie für sich entdecken kann. Foto: Kreis Gütersloh