Runder Tisch »Demografischer Wandel«

Herford (pm). In Deutschland leben, laut Informationen der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V., rund 1,7 Millionen Menschen mit Demenz, Jahr für Jahr treten mehr als 300.000 Neuerkrankungen auf. Besonders wichtig für Demenzkranke und deren Angehörige ist es, gut begleitet und unterstützt zu werden aber auch weiterhin im sozialen- und gesellschaftlichen Leben integriert zu bleiben. Genau hier setzt der Demenzverbund Kreis Herford an.

Über 60 haupt- und ehrenamtlich Wirkende von an Demenz Erkrankten und ihren Angehörigen beteiligten sich Anfang Januar (09.01.2019) am Runden Tisch zum Thema „Demografischer Wandel“ mit dem Schwerpunktthema: Demenz. Ein wichtiger Inhalt der Veranstaltung war es den „Demenzverbund Kreis Herford“ voranzubringen.

Die Initiatoren des Runden Tisches, Dr. Martin Pfafferott, FES, Landrat Jürgen Müller, Kreis Herford und Stefan Schwartze, MdB begrüßten die Initiativen und das Engagement der vielen Akteure in dem Themenfeld und wünschen sich, dass der Demenzverbund u.a. zu einer guten Vernetzung dieser Akteure im Kreis Herford beiträgt. Landrat Jürgen Müller erwähnt in seiner Begrüßung: „Wir haben viele aktive Ehrenamtliche und wir als Kreis Herford wollen diese Arbeit unterstützen und weiter vernetzen.“

Neben Fachvorträgen in den Themen Netzwerkförderung, zu der Thomas Rust, Pflegekasse der AOK NordWest berichtete, und Netzwerkarbeit, zu der Prof. Dr. Susanne Schäfer-Walkmann, Institut für angewandte Sozialwissenschaften Stuttgart referierte, standen auch die Vorstellung von guten Beispielen aus den Kreisen Minden-Lübbecke und Arnsberg im Vordergrund der Veranstaltung.
Eines dieser Beispiele kommt aus dem Kreis Minden-Lübbecke. Dort listet das DemenzNetz in ihrer Netzwerkkarte alle Versorgungsangebote für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen auf. Außerdem erscheint zweimal jährlich der Netzbrief Demenz, der aktuelle Informationen und Veranstaltungshinweise beinhaltet. Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel aus Arnsberg ist der Karneval der Generationen, bei dem Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen und Karneval feiern.

Die Teilnehmenden des Runden Tisches arbeiteten und netzwerkten in Arbeitsgruppen, um die Struktur, die Aufgaben und Themen sowie die Ressourcen des Demenzverbundes zu definieren. „Ohne Partizipation geht nichts“, stellt Marius Tönsmann vom Gesundheitsamt des Kreises Herford als Zusammenfassung der Arbeitsgruppen fest. Diskutiert wurde, wie weit die Partizipation gehen kann, also in welchem Rahmen auch von Demenz betroffene Menschen miteinbezogen werden können. Bei den verschiedenen Themen, die ein Demenzverbund verwirklichen kann, wurden bereits viele Ideen angebracht. Die Vorstellungen gingen vom gemeinsamen Trecker reparieren bis zu hin zu Humorworkshops.

Weitere Treffen schließen sich zeitnah im Frühjahr 2019 an, um die Arbeit im Demenzverbund voranzubringen. Während der Veranstaltung wurde auch die Mitwirkung im kreisweiten Demenzverbund unterzeichnet.
Zu dem im Jahr 2016 gegründeten Runden Tisch hatten auch dieses Mal die Friedrich-Ebert-Stiftung, der Kreis Herford, MdB Stefan Schwartze gemeinsam mit vielen weiteren Institutionen eingeladen. Angekündigt wurde, dass es auch zu weiteren Unterthemen des Demografischen Wandels, z.B. zum Thema Wohnen, zukünftig Runde Tische im Kreishaus Herford geben soll. Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Für einen gelungenen Abschluss des Tages sorgte D.A.S. Theater aus Köln. Gisela Nohl inszenierte das Stück „Du bist meine Mutter“. Es handelte von einer Mutter-Tochter-Beziehung, die das Thema Demenz realistisch aufgreift und kreativ die großen Themen: Liebe, Verantwortung, ungelebtes Leben und Einsamkeit, behandelt. Das Theaterstück beendete ebenfalls die Wanderausstellung: „Wo Sprache endet, da beginnt die Musik“ von Michael Hagedorn, die im vergangenen Jahr im gesamten Kreis Herford unterwegs war. 

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Petra Scholz
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