Eul: Handwerk steht für Nachhaltigkeit

Lemgo (hk). Unter dem Motto „Handwerk gibt Impulse“ hat die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld zu einem Informationsaustausch in den Betrieb „Kramp & Kramp GmbH & Co. KG“ in Lemgo eingeladen.

Gemeinsam mit Kammerpräsident Peter Eul, Carl-Christian Goll, Geschäftsführer Berufsbildung der Handwerkskammer, und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Handwerksorganisation diskutierten die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Schulen und Verwaltung über Herausforderungen der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung und die Bedeutung des Handwerks für die Bewältigung der gesellschaftlichen Transformation.

„Das Handwerk steht wie kein anderer Wirtschaftszweig für Nachhaltigkeit“, betont Eul. Nachhaltiges Handeln sei für das Handwerk kein Trend, sondern ein über Jahrhunderte gewachsener und bestimmender Bestandteil seiner Identität und Werte. „Wer könnte dies besser verdeutlichen als der Betrieb Kramp & Kramp, der seit vielen Jahrzehnten immer wieder nachhaltige Impulse aus dem Handwerk setzt“, so der Kammerpräsident. Das Familienunternehmen aus Lemgo wurde im Jahr 1964 gegründet und ist spezialisiert auf Altbauten, Restaurierung und Denkmalpflege.

Derzeit beschäftigt der Betrieb mehr als 100 Mitarbeitende, darunter Restauratorinnen und Restauratoren, Meisterinnen und Meister sowie Facharbeitende aus verschiedenen Gewerken. „Durch die Sanierung alter Gebäude und die Restaurierung von Denkmälern leisten wir nicht nur einen Beitrag zu Ressourcensparsamkeit und Energieeffizienz, sondern tragen auch maßgeblich zum Erhalt wertvoller Baukultur bei“, erklären die Brüder Andreas und Guido Kramp, die das Unternehmen seit über 30 Jahren leiten.

Für die Durchführung der häufig sehr individuellen und spezialisierten Aufträge benötigt das Unternehmen handwerkliche Auszubildende und Fachkräfte in unterschiedlichsten Bereichen, wie zum Beispiel Tischler, Zimmerer, Maler und Lackierer oder auch Maurer.

„Wem Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Herzen liegen, der ist im Handwerk bestens aufgehoben. Dies zeigt der Betrieb Kramp & Kramp auf beeindruckende Weise“, betont Carl-Christian Goll. Junge Menschen könnten im Handwerk einen sinnstiftenden Beruf ausüben und aktiv eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft gestalten. Um gerade angesichts des demografischen Wandels auch zukünftig genügend Nachwuchs- und Fachkräfte zu haben, sei jedoch ein grundlegendes Umdenken erforderlich. „Nach wie vor hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass der Weg zu einem erfüllenden Berufsleben über ein Studium führen muss“, betonte der Geschäftsführer.

„Zahlreiche Erfolgsbeispiele im Handwerk beweisen jedoch, dass das nicht stimmt.“ Um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern, den Wohlstand zu sichern und eine nachhaltige Transformation der Gesellschaft zu erreichen, brauche es vielmehr eine Stärkung der beruflichen Bildung. „Die duale Berufsausbildung ist ein international hochgeschätztes Erfolgsmodell“, so der Bildungsexperte. Wichtig sei es, die hervorragenden Berufschancen im Handwerk bei Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften noch bekannter zu machen.

„Es braucht endlich eine gelebte Gleichwertigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung, die sich finanziell, ideell und in den Köpfen niederschlägt“, betonte Goll. Das helfe nicht nur der Gesellschaft, sondern auch einem Unternehmen wie Kramp & Kramp, das trotz Nachwuchssorgen optimistisch in die Zukunft blickt. „Mit unserer Spezialisierung sind wir voll auf der Höhe der Zeit“, erklären die Geschäftsführer Guido und Stefanie Kramp, die trotz der wirtschaftlich herausfordernden Lage weitere Investitionen und neue räumliche Kapazitäten für Restaurierungswerkstätten planen, um so für den Übergang in die dritte Generation der Unternehmensnachfolge bestens gewappnet zu sein.

Quelle: HWK-Bericht »

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