HSBI gründet Hochschule auf Hainan

Bielefeld (bi). Das ist ein Paukenschlag in der akademischen Welt: Der Hochschule Bielefeld (HSBI) ist es gelungen, als erste ausländische Institution überhaupt eine eigenständige Hochschule in der Volksrepublik China zu gründen.

Die neue Hochschule trägt den Namen Hainan Bielefeld University of Applied Sciences, abgekürzt BiUH, was wie das englische „Be You“ ausgesprochen werden soll. Standort der BiUH ist die große, im äußersten Süden Chinas gelegene Insel Hainan im Südchinesischen Meer.

Bislang hat sich Hainan vor allem als touristisches Ziel einen Namen gemacht. Von sehr großer Bedeutung ist jedoch mittlerweile auch die Wirtschaftsentwicklungszone Yangpu/Danzhou im Norden der Insel. Hier haben sich zahlreiche internationale Investoren aus dem Sektor der Industrie 4.0 angesiedelt – eine Entwicklung, die weiter vorangetrieben werden soll.

Der besondere rechtliche Status der Wirtschaftsentwicklungszone bot der HSBI nun die einmalige Chance, als ausländische Akteurin in China eine unabhängige Hochschule zu gründen. Denn: Gemäß dem „Hainan Free Trade Port Law of the People‘s Republic of China“ können Hochschulen aus dem Ausland im Freihandelshafen der Insel unabhängige Bildungseinrichtungen für Ingenieurwissenschaften, Landwirtschaft und Medizin errichten.

In allen anderen chinesischen Provinzen dagegen sind ausländische Hochschulprogramme nur in Kooperation und unter Federführung chinesischer Hochschulen möglich.

Die Insel Hainan im Norden des Südchinesischen Meeres bildet eine eigene Provinz innerhalb der Volksrepublik China mit rund 10 Mio. Einwohnern und der zurzeit größten chinesischen Freihandelszone.

Dazu HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk: „Die HSBI hat wie zahlreiche andere Akteure der deutschen Forschungs- und Wissenschaftslandschaft ein großes Interesse daran, innovative deutsch-chinesische Projekte zum beidseitigen Nutzen zu gestalten. Die Förderung von Mobilität und Kollaboration zwischen der HSBI und der BiUH, die Verbesserung der China-Kompetenz deutscher Studierender und die Steigerung der Deutschland-Kompetenz von jungen Talenten aus China und Südostasien sind wichtige Gründe, die für das vom DAAD geförderte Engagement der HSBI sprechen.

Die BiUH wird eine nach dem deutschen Modell der Hochschulen für angewandte Wissenschaften arbeitende, unabhängige Hochschule, in der Wissenschaftsfreiheit großgeschrieben wird und alle Beteiligten auf Augenhöhe, transparent und freundschaftlich zusammenarbeiten.“

Die BiUH startet bereits zum Wintersemester 2023/2024 ihren Lehrbetrieb mit 140 Studierenden in den beiden Bachelorstudiengängen Computer Science und Digital Technologies. Die Bewerberinnen und Bewerber haben die nationale chinesische Hochschulaufnahmeprüfung mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen und kommen aus 12 chinesischen Provinzen. Nach der Startphase bietet die BiUH weitere Studiengänge an, unter anderem Digitale Logistik, Elektrotechnik, International Studies in Management, Maschinenbau, Mechatronik/Automatisierung und Wirtschaftsingenieurwesen.

Quelle und mehr: hsbi.de »

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