NRW-Arbeitsmarkt im August 2023

NRW (pm). „Am Arbeitsmarkt in NRW ist im August die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert geblieben,“ sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW. „Das ist eine erfreuliche Nachricht. Auf Grundlage des langjährigen Mittels wäre ein weiterer Anstieg zu erwarten gewesen. Doch das frühe Ende der Ferienzeit hat bereits im August zu einer erhöhten Dynamik am Arbeitsmarkt, einem Stopp beim Anstieg der Arbeitslosigkeit und ersten Anzeichen einer beginnenden Belebung geführt.“

So hat unter anderem der Arbeitsmarkt für junge Menschen unter 25 Jahren schon leicht Fahrt aufgenommen, sagte der Arbeitsmarktexperte: „Vor einem Jahr legte im August die Zahl arbeitsloser junger Menschen noch einmal um 1,1 Prozent zu. In diesem Jahr gab es zur selben Zeit schon einen geringfügigen Rückgang. Denn viele junge Absolventen einer dualen Berufsausbildung konnten bereits im August ihre erste Anstellung als gut ausgebildete Fachkraft aufnehmen und sich nach einer kurzen Zeit des Übergangs aus der Arbeitslosigkeit abmelden.“ Schüßler erwartet, dass sich dieser positive Trend in der Jugendarbeitslosigkeit im September fortsetzen wird: „Das zeigt auch sehr deutlich, wie wichtig eine Berufsausbildung sowohl für den Einstieg junger Menschen in ihr Berufsleben wie auch für Unternehmen ist, für die die Ausbildung die wichtigste Säule bei der Fachkräftesicherung bleibt.“

Mit Bezug auf die üblicherweise im Spätsommer einsetzende Belebung am Arbeitsmarkt zeigte sich Schüßler vorsichtig optimistisch: „Seit einigen Monaten sind die für viele Unternehmen schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch am Arbeitsmarkt zu spüren. Jetzt werden wir genau beobachten, ob die Spätsommer- und Herbstbelebung halten wird, was die ersten Anzeichen im August versprechen.“ Im August lag die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Arbeitslosigkeit hinter sich lassen konnten, um 10,2 Prozent über der des Vorjahres. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Menschen, die sich arbeitslos melden mussten, um 5,3 Prozent. Beides zusammen führt zu mehr Bewegung am Arbeitsmarkt: „Im Frühjahr haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Zurückhaltung der Personalverantwortlichen bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu weniger Bewegung und einer erlahmenden Dynamik am Arbeitsmarkt geführt hat. Im Resultat fiel die Belebung am Arbeitsmarkt spürbar schwächer als in den Jahren zuvor aus. Doch aktuell stimmt die zu diesem frühen Zeitpunkt schon leicht anziehende Dynamik verhalten positiv.“

Ein weiterer Faktor am Arbeitsmarkt ist das sogenannte Matching, also der Umstand, dass Stellenangebote und Bewerberinnen und Bewerber zueinander passen müssen. „In NRW arbeiten schon seit rund eineinhalb Jahren so viele Menschen in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, wie noch nie zuvor“, sagte der Arbeitsmarktexperte. Eine Auswirkung ist, dass am Arbeitsmarkt das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften geringer ist als in der Vergangenheit und die Zahl der angebotenen freien Stellen in NRW trotz schwächelnder Konjunktur weiterhin sehr hoch bleibt: „Viele gut qualifizierte Menschen suchen keine Arbeit, da sie ja schon einen guten Job haben. Gleichzeitig wächst in den Unternehmen aufgrund der Modernisierung der Wirtschaft der Bedarf an qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Für Menschen, die sich weiterbilden und qualifizieren wollen, ergeben sich dadurch sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt.“

Die NRW-Agenturen für Arbeit bieten im September mit Blick auf die steigende Nachfrage nach Information und Beratung zum zweiten Mal Aktions- und Thementage rund um alle Fragen zu Qualifizierung und Weiterbildung: „Uns geht es darum“, sagte Schüßler, „Unternehmerinnen und Unternehmer wie auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu den guten Weiterbildungs-, Qualifizierungs- und auch gesetzlichen Fördermöglichkeiten zu informieren und zu beraten. Wir reagieren damit auf viele Fragen an uns von Unternehmen, aber auch von Menschen, die sich gerne berufliche weiterentwickeln und die aktuell guten Chancen am Arbeitsmarkt für sich nutzen wollen. Und last but not least sind die Aktionstage auch ein Angebot für diejenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Sorge haben, dass sie die technische Entwicklung überholen könnte.“

Die landesweiten Thementage „Qualifizierung in der Transformation“ laufen drei Wochen, vom 11. bis zum 29. September. In über 90 Veranstaltungen geht es um die Frage, wie die Herausforderungen von Digitalisierung, Automatisierung und Demografie durch gezielte Weiterbildung und Qualifizierung erfolgreich gestaltet werden und aus ihnen neue Chancen für Menschen und Unternehmen erwachsen können.

Quelle: arbeitsagentur.de/

Zurück
NRW-Arbeitsmarkt im August 2023
Roland Schüßler: Das frühe Ende der Ferienzeit hat bereits im August zu einer erhöhten Dynamik am Arbeitsmarkt geführt.