Brüllfalle trifft den Nerv der Eltern

Delbrück|Kreis Paderborn (rs). Als einen großen Erfolg wertet die Gleichstellungs- und Familienbeauftragte der Stadt Delbrück, Rita Köllner, die Veranstaltung „Wege aus der Brüllfalle“ mit Wilfried Brüning.  „Diese gemeinsame Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten der kleinen und mittleren Kommunen, die wir im Rahmen der Istanbul-Konvention durchgeführt haben, trifft den Nerv der Eltern und Pädagoginnen. Sowohl die sehr lebendige Einführung in das schwierige Thema Erziehungsverantwortung, als auch die praktischen Tipps für den Erziehungsalltag, sind bei den circa 120 Anwesenden überzeugend rübergekommen“, ist ihr Fazit der Veranstaltung.  

Zwischen seinem Vortrag spielt der Filmemacher und Pädagoge einzelne Sequenzen seines Films „Wege aus der Brüllfalle“ ein und zeigt sehr anschaulich und leicht nachvollziehbar auf, welche Fehler Erziehenden im Alltag unterlaufen. Ohne Anklage, aber trotzdem unmissverständlich und kompromisslos, fordert er die Anwesenden auf, wieder mehr Erziehungsverantwortung für die Kinder zu übernehmen.

„Das Modell des partnerschaftlichen Umgangs funktioniert nicht. Entscheidungen müssen von Eltern getroffen und durchgesetzt und nicht auf „Augenhöhe“ mit dem Kind diskutiert werden. Eltern und Kinder sind dabei keine gleichwertigen Partner“, schreibt Brüning den Anwesenden nachdrücklich aber mit viel Humor in das Stammbuch.

Neben diesen eindringlichen Forderungen, die vom Publikum mit großem Interesse und Nachfragen aufgenommen werden, zeigt Brüning in einem Zehn-Punkte-Programm, wie man sich gegenüber seinen Kindern erfolgreich, wertschätzend und ohne in die „Brüllfalle“ zu tappen durchsetzt. Dazu gehören neben „persönlichem Erscheinen“, „Herstellung von Augenkontakt“, „Verwendung kurzer Sätze“ und „gekonntes Schweigen“ auch die „sachliche Ansprache“, die „Vermeidung von Wunschformulierungen und nicht ernst gemeinter Drohungen“ und vor allem ein konsequentes „Nein“. Ansonsten solle man lieber gleich „Ja“ sagen und sich nicht über ein zwhnmaliges „Nein“ über ein „Jein“ zu einem „Ja“ umkippen lassen.

Am Ende des dreistündigen Vortrags gibt es tosenden Applaus und wertschätzende Kommentare für Brüning und einen „Spickzettel“ für die Eltern, auf dem sie die wichtigsten Ergebnisse des Abends wiederfinden.

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Rita Köllner (Stadt Delbrück, von links), Wilfried Brüning (Referent) Miriam Arens (Stadt Salzkotten) und Christina Müller (Gemeinde Borchen) setzen im Rahmen der Istanbul-Konvention ein Zeichen für gewaltfreie aber konsequente und für die Kinder klar erkennbare Erziehungsverantwortung der Eltern und pädagogisch Tätigen.