Rund 700 Trecker auf dem Münsteraner Ring

Münster (wlv).  Die Aktionswoche des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster ist angelaufen: Auf die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen (insb. Streichung von Steuervergünstigungen für Agrardiesel) im neuen Haushaltsjahr haben die Münsteraner Landwirtinnen und Landwirte Montagnachmittag, 8. Januar 2024, auf dem Ring mit einer Trecker-Sternfahrt reagiert und damit den Auftakt in eine ereignisreiche Woche gemacht. Schätzungsweise 700 Maschinen waren ab dem späten Nachmittag aus allen vier Himmelsrichtungen auf dem Ring zusammengekommen und hatten sich ab der Wolbecker Straße im Uhrzeigersinn auf den Weg Richtung Weseler Straße gemacht.

„Die Sorgen der Landwirtschaft vor dem Hintergrund der angekündigten Haushaltsstreichungen sind groß. Ziel unserer Trecker-Sternfahrt am Nachmittag war ausdrücklich nicht, Blockaden herbeizuführen. Vielmehr ging und geht es für uns darum, unseren Anliegen beim Thema Agrardiesel und unserer Sorge um die heimische Lebensmittelerzeugung Ausdruck zu verleihen“, zog Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, am späten Nachmittag Bilanz. „Wir hoffen auf das Verständnis der Bevölkerung, wenn der Verkehr in unserer Stadt wegen unserer Sternfahrt ins Stocken kam und entschuldigen uns für Unannehmlichkeiten. Leider sind an diesem Tag verschiedene Aktionen zusammengetroffen. Auf die beiden Aktionen am Vormittag hatten wir leider keinen Einfluss und weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, dass dies keine Formate des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes waren“, unterstrich Susanne Schulze Bockeloh.

Ende der vergangenen Woche hatte die Bundesregierung die geplante Streichung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft wieder zurückgenommen. An der Streichung der Steuervergünstigung für Agrardiesel hält die Regierung jedoch weiter fest, sie soll bis zum Jahr 2026 schrittweise abgeschafft werden. Der Verbrennungsmotor wird für schwere Arbeiten in der Landwirtschaft zunächst unverzichtbar bleiben – Elektroantriebe können derzeit nur bei z.B. leichten Hofarbeiten ergänzen. Für die Arbeit auf den Feldern werden somit Landmaschinen benötigt, die derzeit und auch in naher Zukunft auf fossile Brennstoffe angewiesen sind. Die Landwirtinnen und Landwirte halten so die Lebensmittelproduktion zu günstigen Preisen für die Verbraucher aufrecht.

„Am 10. Januar laden wir die Münsteranerinnen und Münsteraner zwischen 10.00 und 13.00 Uhr sehr herzlich auf den Lamberti-Kirchplatz ein, um in den Dialog zu kommen über unsere Anliegen.

Im weiteren Wochenverlauf sind Gesprächstermine mit den Bundestagsabgeordneten aus unserer Stadt vereinbart“, erklärt Susanne Schulze Bockeloh. Zahlreiche Landwirtinnen und Landwirte haben darüber hinaus bereits großes Interesse zur Teilnahme an einer Großkundgebung des Deutschen Bauernverbandes in Berlin am 15. Januar 2024 angekündigt.

 
Zurück
Rund 700 Trecker auf dem Münsteraner Ring
. Die Aktionswoche des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster ist angelaufen. Foto: WLV