NRW-Ministerin Ina Brandes erkundet virtuelle Welten
Detmold (pm). Am 23. Juli 2024 besuchte Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kreativinstitut OWL in Detmold, um in die Welt der digitalen Medien einzutauchen und die Forschungsfelder dreier Hochschulen kennenzulernen. Gemeinsam mit dem Präsidium der Technischen Hochschule OWL wurde während eines Rundgangs durch die Labore ein praxisnaher Einblick in aktuelle Transferprojekte gegeben.
Anschließend tauschte sich die Ministerin mit der Hochschul- und Institutsleitung über die anstehenden Entwicklungen auf dem Kreativ Campus Detmold sowie den Einfluss aktueller Technologien auf moderne Studiengänge aus.
Ministerin Ina Brandes: „Das KreativInstitut.OWL zeigt auf eindrückliche Weise, welche weitreichenden Chancen in einer digitalisierten Musik- und Medienbranche stecken. So nutzen Unternehmen für die Gewinnung neuer Fachkräfte die zeitgemäße Ansprache mit einem Computerspiel, das am KreativInstitut entwickelt wurde. 3D-Bodyscanner helfen Forscherinnen und Forschern an unterschiedlichen Orten gleichzeitig an einem Objekt zu arbeiten. Und Konzerterlebnisse werden aus der Perspektive von Musikerinnen und Musikern möglich. Am KreativInstitut entwickeln Forscherinnen und Forscher der Universität Paderborn, der Hochschule für Musik in Detmold und der TH OWL gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft digitale Produkte der Zukunft und machen sie schon jetzt erlebbar.“
Während des Rundgangs durch die Labore haben die drei am Verbund KreativInstitut OWL beteiligten Hochschulen ihre aktuellen Projekte vorgestellt. Im Labor Virtual Reality (VR) konnte Ministerin Brandes miterleben, wie das traditionelle Unternehmen Strabag vorgeht, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Mithilfe eines kooperativen "Virtuelle Realität"-Spiels werden junge Menschen animiert, sich mit dem Unternehmen zu beschäftigen.
Im 3D-Audio-Labor wurde das „Begehbare Orchester“ vorgestellt, welches es ermöglicht, das in diesem Jahr aufgenommene Neujahrskonzert der Hochschule für Musik Detmold interaktiv aus Sicht eines Orchestermusikers zu erleben. Angewendet werden sollen die Erkenntnisse auch im Kontext der Lehre, wo angehende Musikerinnen und Musiker in einem virtuellen Orchester üben können. Auch das Musizieren selbst verändert sich durch den Einsatz neuer Technologien. Digitale Notenblätter können in Echtzeit Partituren anzeigen und erlauben eine Interaktion mit Konzertbesucher:innen. Orgeln können über die MIDI-Schnittstelle mit einem Computer gesteuert und gespielt werden. Ganz neu ist, dass eine Orgel mithilfe von Gesang gesteuert werden kann. Eine Aufführung wird dazu im Herbst 2024 in der Heilig-Kreuz-Kirche in Detmold angeboten.
Abgerundet wurden die Laborbesichtigungen mit der Vorführung des 3D-Bodyscanners, der es ermöglicht, Menschen und Objekte zu scannen und als digitale Objekte in die virtuelle Welt zu transferieren. Somit können Gegenstände beispielsweise an verschiedenen Orten gleichzeitig betrachtet und analysiert werden. Zusätzlich bieten die Scans die Möglichkeit Modelle für die spätere Bewegungsanalyse zu generieren. Hierzu ist eine Forschungsinfrastruktur am Standort in Lemgo geplant.
In dem anschließenden Austausch mit der Ministerin wurden die zuvor präsentierten Projekte und Technologien aufgegriffen, um über Inhalte und Möglichkeiten zukünftiger Studiengänge zu sprechen. In der Diskussion wurde herausgestellt, dass verstärkt Technologien vermittelt werden müssten, die heute in völlig unterschiedlichen Anwendungsfeldern eingesetzt werden.
Exemplarisch stehe hierfür das Gebiet der virtuellen Realität, welches im Medienumfeld, im Bausektor, in der Medizin und vielen anderen Bereichen Anwendung finden werde. Um die jungen Menschen für diese Herausforderungen zu wappnen, sollte das auch mit modernen und angepassten, zum Beispiel projektbasierten, Lehrformen vermittelt werden, so das Fazit der Diskussion
Neben dem Thema Studiengänge wurde die Entstehungsgeschichte des KreativInstitut OWL sowie die Entwicklungsperspektive für den Kreativ Campus Detmold an der Bielefelder Straße vorgestellt. Das Thema Gründen und Arbeiten auf dem Campus in Detmold im Kontext der Kreativwirtschaft wurde dabei in den Mittelpunkt gestellt. Eine weitere Komponente ist das Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB), welches das Thema Bauen in der Zukunft adressiert und digitale Methoden bis auf die Baustelle bringen wird.
Das Kreativinstitut OWL ist ein gefördertes Projekt des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Quelle: KIO-Pressebericht