Kreis Höxter setzt auf Rückkehrer

Höxter (pm). „Wir müssen unsere Kräfte bündeln und gemeinsam Ideen entwickeln, um Ärzte für das Landleben zu begeistern“, sagt Landrat Friedhelm Spieker und hat dabei vor allem die sogenannten Rückkehrer im Blick – junge Menschen, die ihren Heimatkreis Höxter für das Medizinstudium verlassen haben. Deshalb hat er Anfang des Jahres die Initiative ergriffen, gemeinsam mit der Ärzteschaft Maßnahmen für eine Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Kreis Höxter zu entwickeln. Ein wichtiger Baustein ist dabei der bekannte Internetauftritt der Standortkampagne „X-Region“, der nun um die neue Rubrik „Medizin“ ergänzt worden ist.

„Die hausärztliche Versorgung ist für die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum elementar“, sagt Spieker und dankt deshalb allen Ärztinnen und Ärzten, die an dieser wichtigen Aufgabe für die Zukunftssicherung des Kreises Höxter mitwirken. „Nur gemeinsam können wir zu Lösungen kommen.“ Gelte es doch, diese Herausforderung anzunehmen und die Weichen für die Zukunft in enger Zusammenarbeit von Kreisverwaltung und Ärzteschaft richtig zu stellen. Als einer der ersten Schritte wurde in der Kreisverwaltung Höxter extra eine Koordinierungsstelle eingerichtet und damit eine Anlaufstelle geschaffen, um alle Hausärzte zu unterstützen. Das gilt natürlich auch für angehende Hausärzte. Caroline Fechner hält als Koordinatorin die Fäden für alle Aktivitäten in der Hand halten und dient als zentrale Ansprechpartnerin.

Gesundheit im Netz

„Ein ganz wichtiger Aspekt ist die Vernetzung der beteiligten Akteure“, erläutert Carolin Fechner. Sehr hilfreich sieht sie dabei die Unterstützung durch die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, die dem Thema Medizin auf der Internetseite der bewährten Standortkampagne „Kreis Höxter – die Region plus X“ eine eigene Plattform gibt. „Dies hilft uns natürlich sehr bei unseren Bemühungen um Fachkräfte, wenn wir die Zielgruppe Hausärzte hier ganz konkret ansprechen können“, sagt Fechner und hat dabei die Ziele im Blick, sämtliche Informationen zu bündeln und Transparenz herzustellen. Auf der Homepage werden beispielsweise regionale und überregionale Angebote vorgestellt, wie das Land Nordrhein-Westfalen, die Kassenärztliche Vereinigung – aber eben auch der Kreis Höxter – angehende Medizinstudenten bis hin zum fertigen Facharzt unterstützt. „Aus der Region für die Region heißt dabei unser Motto“, legt Fechner Wert darauf, dass der Schwerpunkt der Angebote und Möglichkeiten aus dem Kreis Höxter kommt.

Aufklärung über vielfältige Angebote
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufklärung über die vielfältigen vorhandenen Angebote, beispielsweise der KV und der Ärztekammer Westfalen-Lippe im Bereich Nachwuchsförderung, finanzielle Unterstützungen und Beratungen. „Für die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Gebieten müssen Lösungen gefunden werden, die über finanzielle Anreize hinausgehen und den regionalen Unterschieden gerecht werden“, sagt Landrat Friedhelm Spieker und fordert gleichzeitig dazu auf, über den Aspekt guter Arbeitsbedingungen hinaus zu denken. „Wir müssen auch die Voraussetzungen verbessern, die den Kreis Höxter für Ärztinnen und Ärzte attraktiv machen. Dazu ist eine Zusammenarbeit lokaler Akteure notwendig, die das Leben auf dem Land gemeinsam weiterentwickeln und interessant für junge Menschen gestalten.“

Klare Strategie der neuen Initiative ist die Absicht, kontinuierlich im Kontakt zu bleiben vom Abiturienten bis zum fertigen Facharzt und bedarfsgerechte Angebote für verschiedene Zielgruppen zu schaffen. Ein wichtiges Instrument ist dabei ein Newsletter, der im Spätsommer zum ersten Mal verschickt werden soll und dann quartalsweise unmittelbare Informationen über die Medizin vor Ort, Entwicklungen und Initiativen liefert. Schon jetzt kann man sich dafür im Internet anmelden „Dieser Newsletter soll beispielsweise Abiturienten, die zum Medizinstudium die Region verlassen, dabei helfen, über ihre Heimat informiert zu bleiben. Dazu sind Beiträge von allen medizinischen Anbietern vorgesehen“, erläutert Caroline Fechner.

Dr. Maike Stein neue Botschafterin für die Region plus X
In diesem Zusammenhang spielt die bewährte Kampagne „Kreis Höxter – die Region plus X“ eine wichtige Rolle, in der die Standortfaktoren nähergebracht werden, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. „Wir freuen uns, dass wir Dr. Maike Stein als neue Botschafterin für die Region plus X gewinnen konnten, um den Bereich der Landarztversorgung zu repräsentieren, der nun neu in die Standortinitiative aufgenommen worden ist“, sagt Michael Stolte, Geschäftsführer der federführenden Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin und Fachärztin für Allgemeinmedizin kam nach dem Studium und der Promotion in Münster wieder zurück nach Höxter an das St. Ansgar Krankenhaus, wo sie einen Teil der Weiterbildung in der Kinder- und Jugendmedizin absolvierte: „Das Umfeld in Höxter war für mich ideal, meine Weiterbildung regional konzentriert zu durchlaufen.“ Ab 2014 folgten zwei anstrengende Jahre mit der Doppelbelastung als Ärztin in Weiterbildung für Kinder- und Jugendmedizin in einer Praxis in Höxter sowie als Ärztin für Allgemeinmedizin in der Praxis von Dr. Regina Beverungen in Lüchtringen.

Ärztin auf dem Land zu sein ist für Dr. Maike Stein aber auch eine Frage des eigenen Engagements. „Da es tendenziell mehr weibliche Medizinstudierende gibt, ist die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit im späteren Berufsleben ein ganz wichtiger Faktor“, ist sie überzeugt. Die Region plus X biete ausgezeichnete Bedingungen, um den Arztberuf und ein erfülltes Familienleben ausgewogen miteinander zu kombinieren. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.xregion.de/medizin 

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Kreis Höxter setzt auf Rückkehrer
Sehen die neue Rubrik „Medizin“ für den Internetauftritt der X-Region als sinnvolle Ergänzung im Bemühen um die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung im Kreis Höxter (von links): GfW-Geschäftsführer Michael Stolte, X-Region-Botschafterin Dr. Maike Stein, Caroline Fechner von der Koordinierungsstelle und Landrat Friedhelm Spieker. Foto: Kreis Höxter