Christsein geht nur missionarisch

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Paderborn (pdp). „Mission ist uns allen aufgetragen – ganz egal, wie jung oder alt wir sind. Durch das Taufsakrament, verstärkt in der Firmung, soll das Dasein der Christen durch und durch missionarisch sein“, sagte Weihbischof Matthias König heute zur Eröffnung des diesjährigen Monats der Weltmission im Erzbistum Paderborn. Im Hohen Dom feierte der Bischofsvikar für die Aufgaben der Weltkirche einen Gottesdienst zum Start der Aktion. Diese wird vom bischöflichen Hilfswerk missio getragen und steht unter dem Leitwort „Wir sind Gesandte an Christi statt“ (2 Kor 5,20). Beispielhaft nimmt der Monat der Weltmission in diesem Jahr die Region Nordost-Indien in den Blick.

Die missio-Aktion steht 2019 in einem besonderen Kontext – greift sie doch einen Impuls von Papst Franziskus auf, der den Oktober als außerordentlichen Monat der Weltmission unter das Thema „Getauft und gesandt“ gestellt hat. Christliche Mission setze immer bei den Menschen an, erklärte Weihbischof König in seiner Predigt. „Missionare versuchen als erstes, die Lebenssituation der Menschen, zu denen sie gesandt sind, kennenzulernen, zu teilen, aber auch zu verbessern – das war und ist der Ansatzpunkt allen christlichen Zeugnisses und aller Mission“, sagte der missio-Diözesandirektor im Erzbistum Paderborn.

Als Gesandte „an Christi statt“ Glaubensboten sein

Es gebe viele Möglichkeiten, als Getaufte und Gesandte „an Christi statt“ auch im Alltag Glaubensboten zu sein – ob beispielsweise im Einsatz für Flüchtlinge oder auch bei der Arbeit mit Kindern aus sozialen Brennpunkten, wo es um ein authentisches Glaubenszeugnis gehe, führte Weihbischof König weiter aus. Neben dem persönlichen Einsatz von Christen im Allgemeinen sowie von Missionarinnen und Missionaren im Besonderen unterstütze das Erzbistum Paderborn solidarisch den Bau von Schulen, Gesundheitsstationen, Kapellen oder etwa Pastoralzentren in aller Welt.

Zum Abschluss seiner Predigt wies Weihbischof König auf einen Richtungswechsel in der Weltkirche hin: Verstärkt kämen heute aus anderen Erdteilen Ordenschristen, um in der westlichen Welt Dienst zu tun. So seien im Erzbistum Paderborn nicht nur Priester aus allen Kontinenten, sondern etwa auch fast 160 indische Schwestern im Einsatz.

Das Evangelium zur Geltung bringen

Der Nordosten Indiens ist die Beispiel-Region im diesjährigen Monat der Weltmission. Das Zusammenleben der Menschen ist von ethnischer und religiöser Vielfalt, aber auch von Armut und Unfrieden geprägt. Christen, die hier in der Minderheit leben, engagieren sich ganz im Sinne einer missionarischen Spiritualität: Mit ihrem Einsatz bringen sie das Evangelium zum Wohl der Menschen zur Geltung, vor allem in Schulen, Sozialstationen oder Krankenhäusern.

Als missio-Gast ist in diesem Jahr Pfarrer Varghese Velickakam aus dem Bistum Guwahati in Nordost-Indien ins Erzbistum Paderborn gekommen. Er ist bei zahlreichen Aktionen dabei, die schon seit dem 9. Oktober und noch bis zum 16. Oktober im Erzbistum stattfinden, in diesem Jahr vor allem im Dekanat Rietberg-Wiedenbrück. Schwerpunkte sind Besuche an Schulen und Begegnungen mit Verbänden sowie Gottesdienste und Veranstaltungen in den Pastoralen Räumen. Weihbischof König wird beispielsweise am 14. Oktober nachmittags (15.30 Uhr) indische Ordenschristen im Elisabeth-Hospital in Gütersloh treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen.

Durch Solidarität „Hilfe zur Selbsthilfe“ ermöglichen

Zum Abschluss des Monats der Weltmission wird am 27. Oktober der Weltmissionssonntag begangen. Damit die Menschen im Nordosten Indiens, aber auch in anderen von Armut geprägten Ortskirchen weltweit „Hilfe zur Selbsthilfe“ erhalten, ruft die Deutsche Bischofskonferenz zum Weltmissionssonntag dazu auf, ein Zeichen der Solidarität zu setzen und die Mitchristen in der Weltkirche zu unterstützen. Das Hilfswerk missio arbeitet direkt mit seinen Partnern vor Ort zusammen. So kann gewährleistet werden, dass die Menschen in den betreffenden Ländern erleben, wie sie selbst etwas gegen ihre oft hoffnungslos erscheinende Lebenssituation tun können.

„Wer von seinem Glauben an Jesus überzeugt ist, weil er spürt, dass dieser Glaube Halt und Orientierung für das Leben schenkt, weil er die Welt zum Guten verändern kann, den drängt es, das an andere Menschen weiterzugeben“, sagte Weihbischof König in einem Interview zum Monat der Weltmission. „Gerade das Christentum wird an vielen Stellen als Religion erlebt, die Freiheit schenkt. In Gebieten, in denen Terror und Krieg den Alltag der Menschen bestimmen, wächst das Interesse an der Botschaft Christi.“

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Christsein geht nur missionarisch
Weihbischof und missio-Diözesandirektor Matthias König hieß Pfarrer Varghese Velickakam aus dem Bistum Guwahati in Nordost-Indien als besonderen Gast der Erzdiözese Paderborn in diesem Jahr willkommen. (Foto: pdp)