Premiere des Repair-Cafés

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Delbrück (ja). Mit Flex, Wasserkocher, Pürierstab, CD-Player, Staubsauger, Kaffee- und Nähmaschinen kamen am Sonntagnachmittag zahlreiche Gäste zur Eröffnung des Repair-Cafès in den Seminarraum der evangelischen Segenskirche.  Mehr als die Hälfte der defekten Geräte konnten gemeinsam mit den ehrenamtlichen Expertinnen und Experten repariert werden. „Wir haben bereits 25 Reparaturen durchgeführt“, freut sich der Initiator des Projektes, Heinfried Klefoth, über den enormen Besucherandrang und dem allgemeinen Interesse.

Die Wartezeiten für einen Platz bei den Experten konnten sich die Gäste bei gespendetem Kaffee und im Vorfeld gebackenen Kuchen versüßen. Aber auch die Besucher, die sich nur informieren und verweilen wollten, waren herzlich willkommen und wurden von den ehrenamtlichen Helferinnen bestens bedient.

„Mit so einem Andrang haben wir tatsächlich nicht gerechnet. Wir haben bereits schon sieben neue Expertinnen und Experten, die sich für das Projekt engagieren wollen,“ ist auch Rita Köllner, Familienbeauftragte der Stadt Delbrück, überrascht und über die Resonanz begeistert. „Einige der Ehrenamtlichen haben sich bereits die weiteren Termine des Jahres notiert und wollen auf jeden Fall dabeibleiben“, so Köllner weiter.

Das Repair-Café wird nun regelmäßig jeden 2. Sonntag im Monat von
14 – 17 Uhr im Seminarraum des evangelischen Gemeindezentrums, Driftweg 31a, öffnen.

Wer sich im Repair-Cafè ehrenamtlich engagieren möchte, zum Beispiel als Elektriker, Elektroniker, Schneider oder Schneiderin, oder helfen will bei der Organisation des Reparatur-Cafés, etwa bei der Kaffee- und Kuchenausgabe, kann sich bei der Stadt Delbrück unter Telefon: 05250 996-281 (Rita Köllner) oder 05250 996247 (Heike Paesel) oder direkt beim Initiator Heinfried Klefoth unter 05250 9988287 informieren.

Die Angebote des „Delbrücker Reparatur-Cafés“ sind kostenlos. Spenden werden von den Organisatoren jedoch gerne entgegengenommen, um Werkzeuge und Material sowie Kaffee und Backzutaten kaufen zu können.

Hintergrund:
„Reparatur-Café“ ist eine Initiative von Martine Postma. Seit 2007 setzt sie sich auf verschiedene Arten für Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene ein. Das allererste Reparatur-Café organisierte Postma am 18. Oktober 2009 in Amsterdam. Es erwies sich als ein großer Erfolg.

Für Postma war dies der Anlass, die Stiftung „Stichting Reparatur Café“ ins Leben zu rufen. Diese niederländische Non-Profit-Organisation bietet lokalen Gruppen im In- und Ausland, die selbst ein eigenes Reparatur-Café eröffnen wollen, seit 2011 professionelle Unterstützung an.

In Europa werfen wir Unmengen weg. Auch Gegenstände, an denen nicht viel kaputt ist und die nach einer einfachen Reparatur problemlos wiederverwendet werden könnten. Reparatur-Café ändert das! Es findet ein wertvoller praktischer Wissensaustausch statt. Gegenstände sind auf diese Weise länger brauchbar und werden nicht weggeworfen.

Im Reparatur-Café lernen Menschen, Gegenstände auf andere Weise wahrzunehmen. Und sie ganz neu wertzuschätzen: Das Reparatur-Café trägt zu einer Mentalitätsveränderung bei. Das ist dringend nötig, wenn Menschen für eine nachhaltige Gesellschaft eintreten sollen.

Keine Konkurrenz für Reparatur-Profis
„Stichting Reparatur Café“ wird hin und wieder gefragt, ob die kostenlosen Reparaturtreffen eine Konkurrenz für Reparatur-Profis sind. Die Antwort des Teams lautet: im Gegenteil! Mit Reparatur-Café möchten Organisatoren aus dem ganzen Land vielmehr das Interesse am Reparieren wieder wecken. Besucher werden regelmäßig an die (wenigen) Profis weiter verwiesen, die es (noch) gibt. Außerdem sind die Besucher von Reparatur-Cafés in den meisten Fällen keine Kunden von Reparaturfachleuten. Die Besucher erzählen, dass sie kaputte Gegenstände meistens sofort wegwerfen, da sie die Reparatur in der Regel zu teuer finden. Im Reparatur-Café sehen sie, dass es zum Wegwerfen tatsächlich Alternativen gibt.

 

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Gemeinsame Reparatur einer Nähmaschine: Elli Rasche und der Initiator des Projektes, Heinfried Klefoth