Gymnasium Delbrück auf Europa-Kurs

Blickpunkt OWL

Delbrück (pm). Mitte des Jahres 2017 haben das Städtische Gymnasium Delbrück und das Petrus und Paulus Centrum Ostende eine Partner-schaftserklärung unterzeichnet, um einen Austausch zwischen beiden Schulen zu ermöglichen. Diese Partnerschaft wurde nun durch den erneuten Besuch von 17 belgischen Schülerinnen und Schüler und drei Lehrkräften vom 11. bis 14. Februar 2020 gestärkt.
 
Gemeinsam mit 23 interessierten Schüler*innen der Jahrgangsstufen EF sowie vier Lehrerinnen und Lehrern des Delbrücker Gymnasiums arbeiteten sie nationenübergreifend in gemischten Gruppen am Projekt „Young Eyes on Europe“, das seit vergangenem Schuljahr für die Dauer von zwei Jahren als Erasmus+-Programm gefördert wird.

Ziel des Austauschprojektes ist die Schulung des europäischen Bewusstseins der Jugendlichen, indem sie die Kultur eines anderen europäischen Landes vom Innersten her verstehen und entdecken.

Neben der Begrüßung der Gäste durch den Fachbereichsleiter für Bildung/Sport/Kultur der Stadt Delbrück, Manuel Tegethoff, standen eine Besichtigung der Firma Beckhoff Automation in Verl, eine Führung durch die Dr. Oetker-Welt in Bielefeld sowie eine Exkursion nach Münster auf dem Programm.

Nach dem gemeinsamen Aufsuchen der Gedenkorte Flanderns im ersten Teil der Begegnung im Oktober 2019 waren kreative Herangehensweisen und der transnationale Austausch Schwerpunkte bei diesem jetzt stattgefundenen zweiten Teil. Geleitet unter anderem von der Frage „Dreißigjähriger Krieg, Erster oder Zweiter Weltkrieg – Was hat das mit mir zu tun?“ und den Themen „Europa als Garant des Friedens“ und „Europa als Garant von Wohlstand durch wirtschaftliche Entwicklung“ entstanden Plakatmotive, die in Gruppenarbeit als deutsch-belgisches Gemeinschaftswerk angefertigt wurden.
 
Den Abschluss des Schüleraustausches in Delbrück, der in diesem Schuljahr mit dem Motto „Der Blick zurück nach vorn“ überschrieben war, bildete eine gemeinsame Baumpflanzaktion auf dem Schulgelände des Gymnasiums.
Hierfür haben die 40 Projektteilnehmern ihre Wünsche und Hoffnungen für Europa auf Holzsterne geschrieben und damit einen „Europa-Friedensbaum“ geschmückt, der anschließend in das von den Mitarbeitern des Bauhofs der Stadt Delbrück ausgehobene Pflanzloch gesetzt wurde.

Der Baum ist Symbol für Frieden und Verständigung und soll, genauso wie das Austauschprojekt, stark mit dem Boden verwurzeln – mit Blick-richtung ins geeinte Europa.

Die Abschlussreflexion der gemeinsamen Projektwoche hat verdeutlicht, dass das Bewusstsein für die Vorteile als auch der unschätzbare Wert der Friedensgemeinschaft gefördert wurde.

Hintergrundinformationen zur Partnerschaft und zum Projekt

Ziel des Austauschprojektes ist die Schulung des europäischen Bewusstseins bei den Schülerinnen und Schülern, konkret die Bewusstseinsbildung und -förderung der Jugendlichen beider Schulen, indem sie die Kultur eines anderen europäischen Landes vom Innersten her verstehen und entdecken.

In der Auseinandersetzung mit einer Reihe von Problemen und Schwierigkeiten, denen sich die Europäer stellen und für die sie gemeinsam Lösungen finden müssen, sind die Schüler unseres Projektes dabei eingebunden, kritisch die Zusammenhänge zu betrachten, in denen die Herausforderungen auftreten. Dabei analysieren die Austauschteilnehmer die Schwierigkeiten, die die anstehenden Herausforderungen mit sich bringen und versuchen gemeinsam, auf der Grundlage von Recherchen Antworten zu finden und Lösungen zu entwickeln. Dabei arbeiten die Schüler nationenüber-greifend in gemischten Gruppen und verständigen sich untereinander auf Englisch.

Es handelt sich bei diesem Schüleraustauschprojekt um ein Angebot, das sich an alle interessierten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1 richtet. Das Angebot richtet sich also an Schüler, die zwischen 16 und 18 Jahre alt sind. Die Schüler unserer belgischen Partnerschule sind gleichaltrig. Maximal 30 Schüler können insgesamt pro Mobilität und Begegnung teilnehmen, d.h. 15 Schüler pro Schule.

Bei den Besuchen in Delbrück wird der Schwerpunkt des Austausches hauptsächlich auf der Betrachtung der wirtschaftlichen Stärke Europas liegen. Während der Begegnungen in Ostende setzen sich unsere Schülerinnen und Schüler mit Europa aus historischer und politischer Sicht auseinander. Die verschiedenen Betriebs- und Städtebesichtigungen, die Teil des Austauschprogrammes sind, werden im Einklang und Wechsel mit den Workshop-Arbeitsphasen durchgeführt. Auf diese Weise erhalten die Schüler ein besseres Verständnis vom europäischen Zusammenspiel und lernen die Verknüpfung von Theorie und Praxis kennen.

Die Austauschteilnehmer veröffentlichen auf der Website des Austauschprojektes Berichte über die gemeinsam durchgeführten Aktivitäten.

Diese Berichte sind das Ergebnis eines intensiven Programms, bei dem Europa aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird und bei dem sich die Projektteilnehmer mit Geschichte, Kultur, Jugendkultur, Wirtschaft und Europapolitik auseinandersetzen. Die Delbrücker Schüler lernen im unmittelbaren Kontakt mit den belgischen Mitschülern, was unsere Länder gesellschaftlich, kulturell und politisch verbindet und unterscheidet.
Das fördert das gegenseitige Verständnis und trägt wirkungsvoll dazu bei, die menschlichen Beziehungen in Europa und der Welt dauerhaft zu stärken. Der Dialog der jungen Generation ist angesichts der heutigen Weltsituation dringender denn je. In einer zunehmend globalisierten Welt leistet das Austauschprogramm zwischen dem Gymnasium Delbrück und dem Petrus & Paulus Centrum Ostende einen aktiven Beitrag zu Toleranz und Völkerverständigung und zur Friedenssicherung nicht nur auf dem europäischen Kontinent.

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Städtisches Gymnasium Delbrück weiter auf Europa-Kurs
Die Projektteilnehmer freuen sich über die gemeinsame Baumpflanzaktion. Foto: Hendrik Grewe, Städt. Gymnasium Delbrück: