Mobile Teams testen
Gütersloh/Paderborn (pm). Im Kreis Gütersloh waren zum Stand 22. Juni, 0 Uhr, 1.696 (21. Juni: 1.579) laborbestätigte Coronainfektionen erfasst. Davon gelten 685 (21. Juni: 681) Personen als genesen und 990 (21. Juni: 878) als noch infiziert. Von diesen 990 Personen befinden sich 969 in häuslicher Quarantäne. Laut Auskunft der vier Krankenhäuser werden derzeit 21 Patienten (21. Juni: 21) stationär behandelt. Davon werden 6 Personen (21. Juni: 6) intensivpflegerisch versorgt und 2 Personen (21. Juni: 2) müssen beatmet werden. Im Kreis Gütersloh sind 21 Personen (21. Juni: 20) verstorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten.
Die Zahlen in der Tabelle werden jeweils um Mitternacht automatisch aus der Datenbank generiert und sind auch Grundlage des Dashboards im Internetauftritt des Kreises Gütersloh. In der Datenbank sind noch nicht alle Befunde aus der Reihentestung bei Tönnies enthalten, entweder weil die Befunde noch nicht vorliegen oder weil die Datenerfassung noch nicht erfolgte. Befunde von Personen die in Nachbarkreisen leben, werden zudem auch in deren Statistik berücksichtigt, nicht in der des Kreises Gütersloh. Wenn ein positiver Befund aus dem Labor gemeldet wird, nimmt das Infektionsteam des Kreises Gütersloh Kontakt - in der Regel telefonisch - zu der Person auf, informiert über das Ergebnis, fragt nach der gesundheitlichen Verfassung und vielem mehr. Erst danach kann die Aufnahme in die Datenbank erfolgen, in der diese ganzen Parameter erfasst werden.
Und als ob das Zahlenwerk nicht auch so schon komplex genug ist, muss der Kreis Gütersloh die bereits veröffentlichten Zahlen vom Abschluss der Testungen bei der Firma Tönnies korrigieren: Die Reihentestungen auf dem Gelände der Firma Tönnies sind am Samstag abgeschlossen worden. Dort wurden jedoch 6.650 Tests gemacht, nicht 6.139 wie gestern kommuniziert. Die Zahl der vorliegenden Tests ist mit der Zahl der zu getesteten Personen vertauscht worden. Der Kreis überprüft die Zahlen aktuell noch, feststeht bereits, dass 1.553 positive Befunde der Labore vorliegen. Gestern waren 1.331 positive Befunde gemeldet worden. Die Zahlen sollten, so der Kreis Gütersloh, immer mit Vorsicht zu genießen sein. Durch Doppelabstriche, also mehrfach Testungen ein und derselben Person, Listenabgleiche von Namen und Adressen unterschiedlicher Herkunft sowie weiteren Faktoren habe es in der Vergangenheit schon mehrfach Korrekturen geben müssen und wird es weiterhin geben.
Bei den Kontrollen der mobilen Teams vor Ort in den Wohnunterkünften liegen bereits erste positive Befunde vor, genauere Zahlen können derzeit nicht verlässlich mitgeteilt werden. Es ist außerdem darauf hinzuweisen, dass es dabei selbstverständlich zu Doppeltestungen kommt, also Personen, die bereits auf dem Werksgelände der Firma Tönnies getestet worden sind und die nun in den Wohnungen erneut getestet werden.
Mit mobilen Teams will der Kreis Gütersloh sämtliche Personen testen, die zum Haushalt der Beschäftigten zählen. Vorsorglich ist die komplette Belegschaft in Quarantäne geschickt worden, ob positiv getestet oder nicht.
689 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Paderborn
Im Kreis Paderborn sind zwei weitere Menschen (je ein Fall in Hövelhof und Paderborn) positiv getestet worden. Beide Fälle stehen nicht im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruchsgeschehen bei der Firma Tönnies im Kreis Gütersloh. Die Zahl der infizierten Tönnies-Mitarbeitenden mit Wohnsitz Kreis Paderborn beträgt unverändert 10 gegenüber dem Wochenende. Insgesamt haben rund 50 Beschäftigte des Unternehmens ihren Wohnsitz im Kreis Paderborn.
Alle am Unternehmensstandort Rheda-Wiedenbrück beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Haushaltsangehörigen mit Wohnsitz im Kreis Paderborn stehen unter angeordneter Quarantäne und müssen sich testen lassen. Diese Anordnung gilt für alle Beschäftigten, unabhängig davon, ob sie im direkten Anstellungsverhältnis, zur Tönnies-Unternehmensgruppe oder zu Subunternehmen stehen, selbständig sind oder dort im Auftrag der Tönnies-Unternehmensgruppe, tätig sind. Die Tönnies-Mitarbeitenden bleiben, unabhängig vom Testergebnis, bis zum 2. Juli in häuslicher Quarantäne. Angeordnet wurde für die Beschäftigten zudem eine so genannte Arbeitsquarantäne. Sofern kein positives SARS-CoV-2-Testergebnis vorliegt und sie symptomfrei sind, dürfen sie sich auf direktem Wege, ohne Unterbrechung, zum Betriebsstandort begeben und dort, im Rahmen des mit dem Gesundheitsamt des Kreises Gütersloh abgestimmten Konzepts "Arbeitsquarantäne", tätig werden. Dies gilt nur, soweit sie eine vom Kreis Gütersloh ausgestellte Bescheinigung für die Arbeitsquarantäne erhalten haben. Die Angehörigen des Tönnies-Beschäftigten, die im gleichen Haushalt leben, müssen solange zu Hause bleiben, bis ein negatives Testergebnis des Tönnies-Mitarbeitenden vorliegt, längstens bis zum 2. Juli.
Landrat Manfred Müller hatte zunächst am Freitag per Allgemeinverfügung für alle im Kreis Paderborn wohnenden Tönnies-Beschäftigte, die am Standort Rheda-Wiedenbrück arbeiten, Quarantäne angeordnet. Den Angehörigen war entsprechend den Richtlinien des RKI dringend empfohlen worden, zu Hause zu bleiben. Da der Kreis Gütersloh und andere Nachbarkreise angesichts des Ausmaßes des Ausbruchs am Standort Rheda-Wiedenbrück nun auch Angehörige unter angeordnete Quarantäne stellen, passt der Kreis Paderborn seine Regelungen an: Die neue Allgemeinverfügung ist sofort vollziehbar, wird im Amtsblatt veröffentlicht und kann unter www.kreis-paderborn.de eingesehen werden.
Die aufsummierte Gesamtzahl der bestätigten Corona-Infektionen beträgt jetzt 689, Stand 20. Juni, 17 Uhr.
Unverändert 614 Menschen sind genesen, haben also eine COVID-19-Infektion überstanden. Drei Patienten werden zurzeit in einem Krankenhaus behandelt, einer davon befindet sich auf der Intensivstation. 34 Menschen sind seit Beginn der Corona-Pandemie im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben.
Quellen: Presseberichte der Kreise Gütersloh und Paderborn
