NRW-Arbeitsmarkt stabilisiert sich

Startseite

NRW (pm). Die Herbstbelebung hat im Oktober den NRW-Arbeitsmarkt weiter stabilisiert. Zwar bleiben die Auswirkungen der Corona-Virus-Pandemie deutlich sichtbar. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen lag mit 756.558 noch um 130.367 Personen oder um 20,8 Prozent über dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit jedoch um 17.210 Personen oder 2,2 Prozent. Der Rückgang zum Monatswechsel lag damit über dem Schnitt der letzten fünf Jahre. Gleichzeitig zog die Beschäftigung in NRW an und kletterte wieder über die sieben Millionen-Marke. Damit waren so viele Menschen beschäftigt wie im Oktober vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie um 1,3 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

„Zwei Trends prägen den Arbeitsmarkt in NRW. Die Auswirkungen der Virus-Pandemie bleiben weiter deutlich sichtbar. Gleichzeitig findet der Arbeitsmarkt wieder in sein saisonübliches Muster zurück“, sagte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Positiv ist, dass im Oktober viele Menschen die für den Herbst typische Belebung nutzen und wieder eine neue Arbeit aufnehmen konnten. Dabei lag der Rückgang der Arbeitslosigkeit um 17.210 Personen über dem für den Oktober üblichen Schnitt der vergangenen zehn Jahre von rund 11.500 Personen.“ Zudem habe die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungs-verhältnisse wieder zugenommen, sagte Withake: „Dass wir in NRW mit rund 7.040.000 versicherungspflichtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder das Niveau des Vorjahres erreicht haben, freut uns.“[1]

Auswirkungen der Pandemie - trotz einer positiven Entwicklung - sieht Withake bei den gemeldeten freien Arbeitsplätzen: „Das Angebot offener Stellen hat sich landesweit stabilisiert und liegt deutlich über dem des Frühjahres. Doch die rund 30.000 Neumeldungen im Oktober bedeuten auch ein Minus von noch rund 10 bis 15 Prozent unter den Vergleichswerten der vergangenen Jahre.“ Das liege auch daran, dass einige Branchen, die in den vergangenen Jahren zu den Jobmotoren gehörten, in diesem Jahr kürzer treten müssten, etwa im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes, im Einzelhandel aber auch im Metall- und Maschinenbau.

Withakes Fazit fiel daher gemischt aus: „Die Herbstbelebung ist am Arbeitsmarkt angekommen. Darüber freuen wir uns. Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis wir in NRW wieder einen vergleichbar niedrigen Stand in der Arbeitslosigkeit erreicht haben, wie wir ihn vor der Corona-Krise kannten. Insbesondere Menschen ohne ausreichende Qualifikationen werden es in den kommenden Monaten weiter schwer haben. Für viele könnte ein wichtiger Schritt eine Weiterbildung werden. Welche Auswirkungen darüber hinaus neue Einschränkungen des öffentlichen Lebens auf den Arbeitsmarkt hätten, können wir nicht prognostizieren.“

Eine Herzensangelegenheit für ihn sei der Ausbildungsmarkt, sagte Withake: „Im Oktober haben wir die Verlängerung des Ausbildungsmarktes eingeläutet. Nachdem im Frühjahr während des Lockdowns der Ausbildungsmarkt beinah völlig zum Erliegen gekommen war, melden jetzt – nach dem Start der Ausbildungsverhältnissen - noch immer viele Unternehmen und Betriebe weitere Stellen.“ Gleichzeitig gebe es noch viele Jugendliche, die keine Stelle finden konnten, aber weiter suchen. Viele gingen jetzt erst einmal zur Schule, würden aber eine praktische Ausbildung im Betrieb vorziehen: „Wir wollen mit unseren Partnern noch bis in den Januar den Start in eine duale Ausbildung möglich machen. Für die jungen Leute wie für die Ausbilderinnen und Ausbilder wäre das ein gutes Ende eines schwierigen Jahres. Unser Ziel ist es, einen Corona-Einbruch am Ausbildungsmarkt abzuwenden. Aber es wird knapp.“

Mehr »

Zurück
NRW-Arbeitsmarkt stabilisiert sich
Torsten Withake: Positiv ist, dass im Oktober viele Menschen die für den Herbst typische Belebung nutzen und wieder eine neue Arbeit aufnehmen konnten.