Oft falsche Entsorgung von Elektroaltgeräten

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Kreis Paderborn (pm). Laut aktueller Information des Umweltbundesamtes (UBA) werden immer noch zu viele Elektroaltgeräte nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechend entsorgt. Danach landen in Deutschland noch viel zu viele ausgediente Haushaltsgroß- und -kleingeräte in den Rest- oder Sperrmüll und nicht wie vorgeschrieben in den Recyclingkreislauf. Der Abfallverwertungs- und Entsorgungsbetrieb Kreis Paderborn (A.V.E.) ruft deshalb zur korrekten Abgabe und Verwertung dieser Geräte im gesamten Kreisgebiet auf.

Nach Angaben des A.V.E. sind im vergangenen Jahr über die kommunalen Recycling- und Bauhöfe im Kreis Paderborn rund 2.260 t erfasst und in den Recyclingprozess überführt worden. Pro Kreisbürger*in entspricht das circa acht Kilogramm. „Das ist durchaus noch ausbaufähig“, so Martin Hübner, Betriebsleiter des A.V.E. Eigenbetriebes. Hübner wirbt in diesem Zusammenhang für die korrekte Abgabe von Elektroaltgeräten: „Elektro- und Elektronikgeräte enthalten wertvolle Rohstoffe, die knapp und teuer sind und bei deren Gewinnung mitunter
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große Mengen an Wasser und Energie verbraucht werden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise, aber auch wegen der Rückgewinnung von Kupfer, Eisen und Aluminium lohnt sich das Recycling ausgedienter Haushaltsgroß- und -kleingeräte“, so Hübner wörtlich. Zudem macht der A.V.E.-Betriebsleiter deutlich, dass Altgeräte gefährliche Schadstoffe wie Blei, Cadmium oder Quecksilber enthalten können, die unbedingt gesondert entsorgt werden müssen.

Im Kreis Paderborn bieten alle zehn Städte und Gemeinden gute Rückgabemöglichkeiten im Hol- und Bringsystem an, die detailliert beschrieben in den aktuellen Abfallkalendern zu finden sind. Auf den Recyclinghöfen des ASP im Stadtgebiet Paderborn und des A.V.E. im Entsorgungszentrum „Alte Schanze“ (Elsen) können Elektroaltgeräte in haushaltsüblichen Mengen kostenlos zu den jeweiligen Öffnungszeiten abgegeben werden. Seit Juli des Jahres ist aber auch die Rückgabe von Altgeräten für die Verbraucher noch einfacher geworden. Neben den kommunalen Wertstoffhöfen können ausgediente oder kaputte Elektrogeräte im Elektrofachhandel, aber neuerdings auch im Lebensmittelhandel kostenlos abgegeben werden, wenn die Gesamtverkaufsfläche 800 m² beträgt und diese Läden mehrmals im Jahr Elektro- und Elektronikgräte zum Verkauf anbieten.
Laut UBA steigt die Menge der in Verkehr gebrachten Neugeräte in Deutschland von Jahr zu Jahr auf enorme drei Mio. Tonnen in 2021. Die Bundesumweltbehörde drängt deshalb in Sachen Elektro- und Elektronikgräte auf mehr Nachhaltigkeit und Abfallvermeidung. Ein jeder sollte sich die Fragen stellen: Brauche ich wirklich ein neues Gerät? Lässt sich das alte vielleicht reparieren? Kann der Nachbar- oder Bekanntenkreis mein Altgerät gut weiternutzen oder lohnt sich die Einstellung meines noch intakten Gerätes ins Internet, wie zum Beispiel in die Paderborner Tausch- und Verschenkbörse des ASP der Stadt Paderborn. Zumindest sollte bei einem Geräteneukauf auf Energieeffizienz und Reparaturfreundlichkeit geachtet werden.

Aus UBA-Sicht ist immerhin erfreulich, dass die Recyclingergebnisse sehr hoch sind. So wurden im Jahr 2020 98 Prozent der erfassten Elektroaltgeräte verwertet und knapp 87 Prozent zur Wiederverwendung vorbereitet und recycelt. Ein Grund mehr, die ausreichend vorhandenen kommunalen Rückgabemöglichkeiten uneingeschränkt umwelt- und klimafreundlich zu nutzen.

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Entsorgung von Elektroaltgeräten oft falsch
A.V.E. ruft zur korrekten Entsorgung von Elektroaltgeräten auf. Noch zu viele Altgeräte werden demnach nicht ordnungsgemäß entsorgt.