Weizenernte startet früh

Münster (wlv). Die Staubwolken über den Kornfeldern in Münster kündigen es an: Die Weizenernte ist angelaufen. Die Landwirte rücken mit schwerem Geschütz auf die Äcker aus, um das herangereifte Korn zu ernten, das sie bereits im Herbst des vergangenen Jahres ausgesät hatten. Wenn sich das Mähwerk über den noch wogenden Getreidefeldern senkt, dauert es je nach Wetterlage nur wenige Tage, bis das Korn auf die Höfe eingefahren und der Rest der Pflanze zu großen Strohballen weiterverarbeitet wurde.

Lohnunternehmer Dietmar Wittkamp aus Handorf ist in diesen Tagen fast durchgehend auf den umliegenden Feldern unterwegs: Im Auftrag von Landwirten kümmert er sich um die Ernte auf deren Äckern und ist aktuell mit Mähdreschern im Dauereinsatz. „Nach der Gerstenernte Anfang Juli geht es aufgrund der extrem warmen Temperaturen jetzt gleich mit der Weizenernte weiter. Zwar fehlte es in den vergangenen Wochen deutlich an Niederschlag, aber dank der Robustheit des Weizens erwarten wir hier eine gute Qualität und hoffen auf durchschnittliche Erträge, die je nach Standort variieren“, sagt Dietmar Wittkamp.

Eine Herausforderung für die Landwirtschaft ist die aktuelle Brandgefahr. Nicht nur Unachtsamkeit (etwa durch Wegwerfen von Zigaretten oder liegengelassene Grillkohle) könnte ganze Felder in Brand setzen. „Wenn Staub bei der Ernte des Getreides in bestimmte Bereiche der Maschine gerät, kann eine Explosion binnen weniger Augenblicke dazu führen, dass die ganze Maschine in Brand steht (Staubexplosion). Besondere Vorsicht und eine ständige Kontrolle der Geräte sind deshalb auch für uns unerlässlich“, weiß Lohunternehmer Dietmar Wittkamp.

„In kurzen Zeitfenstern werden heute große Erntemengen vom Feld zum Hof, zum Handel oder zum Verarbeiten gefahren“, weiß Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster. Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Maschinen, die zur Ernte des Getreides eingesetzt werden, sind größer, aber auch besonders leistungsfähig. Auf diese Weise hat sich die Schlagkraft der Landwirtschaft deutlich verbessert. „Wir hoffen auf das Verständnis der Bürger, wenn durch große Maschinen in diesen Tagen der Verkehr hier und da ein wenig zähflüssiger läuft – die Landwirte müssen das gute Wetter nutzen, um das Getreide trocken einzufahren.“

Der nun geerntete Weizen wurde bereits im Herbst des Vorjahres ausgesät und ist in der Region die am häufigsten angebaute Getreideart. Er umfasst in Münster eine Fläche von fast 3.000 Hektar, also rund ein Drittel der gesamten Ackerfläche. Für die Münsteraner Bauern ist der Weizen die wichtigste Getreideart. Insgesamt werden in Münster auf rund 10.000 Hektar Getreide angebaut. Damit macht das Getreide zwei Drittel der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche (12.661 Hektar) im Kreisverbandsgebiet aus. Das Getreide dient in erster Linie als Futtermittel für Schweine und Sauen, aber auch für das Milchvieh ist es als Kraftfutter unverzichtbar. Der auf den Feldern angebaute Mais ist derweil mitten im Wachstum und steht gerade in der Blüte. In den nächsten Tagen und Wochen benötigt er dringend Niederschlag, um weiter wachsen zu können.

Bericht: Presse WLV

 

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Weizenernte startet früh
Wenn sich das Mähwerk über den Getreidefeldern senkt, dauert es nur wenige Tage, bis das Korn auf die Höfe eingefahren wurde. Foto: WLV