Landwirte fordern staatliche Hilfen

Münster (wlv). Vor dem Hintergrund der andauernden tiefgreifenden Krise in der deutschen Schweinehaltung fordert der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) staatliche Hilfen für Betriebe, die diesen Betriebszweig aufgeben. Dies ist die zentrale Botschaft eines Positionspapiers, das gestern vom Vorstand des Verbands verabschiedet wurde.

"Bisher haben wir uns als Landesbauernverband mit starker Nutztierhaltung stets gegen eine staatliche Ausstiegsförderung ausgesprochen, da der Strukturwandel meist im Zuge des Generationswechsels und als Folge des biologisch-technischen Fortschritts sozial verträglich erfolgte. Dies ist hier und heute anders. Angesichts der seit langem katastrophalen Erlössituation bei Ferkeln und Schlachtschweinen und des Fehlens einer Perspektive über die künftige Ausrichtung der Schweinehaltung sehen viele unserer Bauernfamilien keine Zukunft mehr für die Weiterführung ihrer Nutztierhaltung. Wir brauchen daher staatliche Unterstützung, um ein flächendeckendes Wegbrechen von Strukturen sozialverträglich abzufedern", sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier.

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband stellt sich den gesellschaftlichen Wünschen nach einer grundlegenden Weiterentwicklung der Tierhaltung in Richtung von mehr Tierwohl. Er spricht sich dafür aus, die Umstrukturierungsprämie einzubetten in die umfassende Nutztierstrategie, welche die sogenannte Borchert-Kommission des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert der Bundesregierung bereits im Frühjahr 2020 vorgelegt hatte.

"Die von der Borchert-Kommission erarbeiteten detaillierten Vorschläge zum Umbau der deutschen Tierhaltung bieten unseren tierhaltenden Betrieben in Deutschland eine grundsätzliche Perspektive, denn sie weisen Wege zu den Themen Planungssicherheit, Genehmigungsfähigkeit und Finanzierung. Hier ist die neue Bundesregierung gefordert, schnellstens Klarheit zu schaffen und die notwendigen Gesetzesnovellen zu verabschieden. Für diejenigen Tierhalter, welche die erforderlichen Stallumbauten nicht umsetzen können und dürfen, brauchen wir jedoch eine ergänzende Ausstiegshilfe", so Beringmeier.

Quelle: WLV-Pressebericht »

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Landwirte fordern staatliche Hilfen
Beringmeier fordert für die Landwirte staatliche Unterstützung, "um ein flächendeckendes Wegbrechen von Strukturen sozialverträglich abzufedern."