Kooperation für die Ausbildung unterzeichnet

Blickpunkt OWL

Marsberg (lwl). Das LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und die Fachschule für Heilerziehungspflege am Berufskolleg Olsberg gehen künftig gemeinsame Wege. Hubertus Gerlach, Pflegedirektor des LWL-Therapiezentrums, und Werner Rittmann, Koordinator der Fachschule, haben nun in Marsberg einen Kooperationsvertrag für die Ausbildung in der Heilerziehungspflege (HEP) unterzeichnet.

HEP-Auszubildende erhalten damit die Möglichkeit, ihre Praxisausbildung in Teilzeit oder ihr Anerkennungsjahr in der Marsberger Forensik zu absolvieren. Zudem stellt die Fachklinik Praktikumsplätze zur Verfügung. Das Berufskolleg Olsberg kümmert sich derweil um die theoretischen sowie fachpraktischen Aspekte der Ausbildung. Susanne Sauerland-Witteler, Bildungsgangverantwortliche der Fachschule für Heilerziehungspflege am Berufskolleg Olsberg: "Die Kooperation ist eine Bereicherung für beide Seiten."

Im Hinblick auf den künftigen wachsenden Fachkräftemangel vor allem im ländlichen Raum sieht Pflegedirektor Hubertus Gerlach in der Kooperation auch eine große Chance, qualifiziertes Personal für die Zukunft des LWL-Therapiezentrums Marsberg zu gewinnen. "Wir wollen den Beruf und das Facettenreichtum der Heilerziehungspflege bekannter machen", sagt er. Denn viele Menschen assoziierten die Heilerziehungspflege eher mit Tätigkeiten in Kindertagesstätten oder Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderung. "Das interessante und abwechslungsreiche Arbeitsfeld Forensik aber haben bislang nur wenige auf dem Schirm", weiß Gerlach, der auf der Suche nach Azubis sei, die eine gewisse Lebenserfahrung mitbringen, vielleicht schon eine andere Ausbildung absolviert und einige Jahre in einem anderen Beruf gearbeitet haben.

Beide Vertragspartner können sich gegenseitig geeignete Kandidatinnen und Kandidaten empfehlen. Dabei profitiert die forensische Klinik vom Einzugsgebiet des Berufskollegs, das sich auf rund achtzig Kilometer erstreckt.

Die engmaschige Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Ausbildung sei für alle Parteien ein Vorteil, so Gerlach. In der dreijährigen Ausbildung gebe es zweimal in der Woche feste Schultage. "Wir bleiben im ständigen Austausch", betont Gerlach. "Unsere Praxisanleiter werden durch das Berufskolleg Olsberg unterstützt, damit sie als Bindeglied zwischen Schule und Einrichtung reagieren und agieren können."

Bereits vor einigen Jahren ging das LWL-Zentrum für Forensische Psychiatrie Lippstadt eine erfolgreiche Ausbildungskooperation mit dem Berufskolleg Olsberg ein. "Wir freuen uns mit der jetzt beschlossenen Kooperation noch mehr Ausbildungsstätten in der Forensik vorschlagen zu können", so Sauerland-Witteler.

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Kooperation für die Ausbildung unterzeichnet
Werner Rittmann und Susanne Sauerland-Witteler vom Berufskolleg Olsberg und Bianca Wünscher und Hubertus Gerlach vom LWL-Therapiezentrum für Forensische Psychiatrie Marsberg (v.l.) freuen sich auf die gemeinsame Kooperation. Foto: LWL/Hollwedel