Intelligente Gebäude sind die Zukunft

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Verl (hk). Das Verler Unternehmen Elektro Beckhoff ist seit langem im Bereich der Gebäudeautomatisierung aktiv. Von den insgesamt 975 Mitarbeitenden sind 18 als Systemintegratoren und vier als Projektleiter im Bereich der intelligenten Gebäudesteuerung eingesetzt.

Jeder der Systemintegratoren und Projektleiter bei Elektro Beckhoff ist ein echtes Sprachtalent. Es geht dabei jedoch nicht um Englisch, Französisch oder Spanisch, sondern um die verschiedenen Protokolle und Bustechnologien wie BacNet, OPC, Modbus, KNX, Dali, SMI und einige mehr. Bisher hat das Unternehmen die SPS-Programmierer selbst weitergebildet.

Jetzt setzt das Beckhoff-Team auf die neue Ausbildung „Elektroniker/in für Gebäudesystemintegration“. Im August beginnt der erste Auszubildende in diesem Ausbildungsberuf. Bisher haben 35 junge Menschen ihren Ausbildungsvertrag vorwiegend als Elektroniker/in für Energie- und Gebäudetechnik unterschrieben, bis zum Sommer rechnet Thomas Erdbories, Ausbildungsleiter bei der Elektro Beckhoff GmbH, mit weiteren 35. Der Elektroniker für Gebäudesystemintegration ist zuständig für die intelligente Vernetzung von Gebäuden. Damit trägt er große Verantwortung dafür, Gebäude sicherer, komfortabler und vor allem energieeffizienter zu machen.

Gut 75 Prozent des gesamten Energieaufwands in Privathäusern fallen im Bereich Raum- und Wassertemperatur an. Nur acht Prozent der Energie entfallen auf Haushaltsgeräte und unter zwei Prozent auf Beleuchtung. Von März bis November können die Haushalte mit Solartechnik energieautark laufen, wenn die Gas- oder Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzt wird. Daher rät Thomas Beckhoff, Projektleiter Gebäudeautomation bei der Elektro Beckhoff GmbH, Hausbesitzerinnen und -besitzern, eine Photovoltaikanlage inklusive Speicher zu installieren. Zusätzliche intelligente Installationen und Vernetzungen wie automatische Lichtschaltungen oder Jalousien bieten ein Plus an Komfort und machen das Leben angenehm und bequem. Eine hohe Energieersparnis werde bei der Installation von intelligenten Systemen in gewerblichen Gebäuden erreicht, so Thomas Beckhoff. Er rät aktuell dazu, „alte“ Leuchten durch LED-Technik zu ersetzen.

„Ab dem 25. August 2023 werden die T5- und T8-Leuchtröhren aus dem Verkehr gezogen“, betont Beckhoff. Eine konventionelle Leuchte mit zwei Leuchtstoffröhren verbraucht nach seiner Rechnung rund 520 Kilowattstunden pro Jahr, bei einem Energiepreis von 30 Cent seien das fast 156 Euro pro Leuchte. Bei 200 Leuchten in einer Halle oder Werkstatt addiere sich das auf insgesamt 31.200 Euro. Allein die Installation von LEDs führe zu einer Energieersparnis von 50 bis 70 Prozent. „Werden dazu noch intelligente Steuerungen installiert, können nochmals 50 bis 60 Prozent eingespart werden“, so Beckhoff. Bei ungefähren Kosten von 250-300 Euro pro Leuchte inklusive vollumfänglicher Installation habe sich die Investition in gut zwei bis drei Jahren amortisiert.

Ein weiteres spannendes Thema sei es,­ künftig die eigene Stromproduktion intelligent mit den Elektroautos zu vernetzen, erklärt Beckhoff. Ziel sollte es seiner Meinung nach sein, mit Wettervorausschau möglichst nicht an trüben und regnerischen Vormittagen, sondern am sonnigen Nachmittag das Auto zu laden. Je nach Nutzungsbedarf könne das Laden der Fahrzeuge auch mal ein paar Tage warten. Der Netzbezug bleibe natürlich unumgänglich. Um Auszubildende, aber auch Mitarbeitende auf die sich schnell entwickelnden Anforderungen im Bereich der Gebäudetechnik vorbereiten zu können, hat das Unternehmen ein eigenes Ausbildungszentrum in Verl errichtet. Thomas Erdbories und sein Team bereiten die Nachwuchskräfte in zusätzlichen Schulungen nicht nur auf ihre Prüfungen, sondern auch auf neue Herausforderungen vor.

Quelle: HWK-Bericht »

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