Ausbildung: Berater stellten Konzept vor

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Kreis Paderborn (krpb). Vier Ausbildungsberater stellten kürzlich gemeinsam mit Sachgebietsleiterin Petra Münstermann ihr Konzept dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und der Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH (G.I.B) im Kreishaus in Paderborn vor.

„Jugendliche bei ihrem Weg in das Berufsleben zu begleiten und die Erfolge zu sehen“ antwortet Ausbildungsakquisiteurin Modjgan Bidardel auf die Frage, was ihr an der Aufgabe besonders Spaß macht. Viele der Akquisiteure üben seit vielen Jahren mit Leidenschaft die Aufgabe im Kreis Paderborn aus. Was dies so besonders macht? Deutschlandweit gibt es kaum ähnlich angesiedelte Projekte, die so zielgerichtet und individuell mit Jugendlichen und Heranwachsenden arbeiten, wie das Projekt der Ausbildungsakquisiteure im Kreis Paderborn.

Mit Herz und Hands-On Mentalität werden die Jugendlichen bei der Suche nach Praktikumsplätzen oder nach Ausbildungsplätzen unterstützt. „Der ein oder andere wurde auch schon zu Vorstellungsgesprächen begleitet“ erinnert sich Akquisiteur Friedrich Schäfers. Von dem ersten Telefonat bis zum unterschriebenen Vertrag, die Akquisiteure begleiten und unterstützen dort, wo es gewünscht ist. In den letzten Jahrzehnten gab es einen Wandel von einem Arbeitgebermarkt hin zu einem Arbeitnehmermarkt.

Heute sind viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Genau dort greift die Arbeit der Ausbildungsakquisiteure. Aufgeteilt nach Kommunen und Schulen bieten sie Hilfestellung bei der Suche nach einem geeigneten Praktikum oder nach einer geeigneten Ausbildungsstelle in der Region. Die Arbeit geht über die individuelle Hilfe bei Bewerbungsschreiben, Akquise von Praktikums – und Ausbildungsstellen bis hin zu Schulvorträgen. Sie leisten dabei mehr als bloße Berufsberatung und werden meist individuell angefragt.

Zu Gast aus Düsseldorf waren Dr. Jens Stuhldreier, Leiter des Referates für berufliche Orientierung und Übergang Schule-Beruf und Eva-Maria Tomczak, Beraterin G.I.B. Beide, der Kreis Paderborn als auch die Landesregierung wollen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Maßnahmen entwickeln, die duale Ausbildung für Schülerinnen und Schüler attraktiver zu bewerben. Dr. Stuhldreier wies auf die Wichtigkeit des Themas hin und betonte, dass dies eine große Aufgabe für die Landesregierung sei. Er werde das Projekt der Ausbildungsakquisiteure als gutes Beispiel mit in die Landesregierung nehmen.

Das Netzwerk der Ausbildungsakquisiteure besteht seit 25 Jahren und lebt vom großen Engagement der Akquisiteure. Dabei zeichnen sie sich vor allem dadurch aus, dass sie nah an den Menschen arbeiten und auf ein Netzwerk an Kontakten aus der Region zurückgreifen können. In allen zehn Kommunen des Kreises können Schulen und Betriebe auf die Akquisiteure zugehen und so beraten werden. „Die Akquisiteure sind Kümmerer für die Jugendlichen, deren Eltern sowie für die Lehrkräfte in der Unterstützung einen individuellen Übergang zu gestalten“, so Petra Münstermann, Projektkoordinatorin des Bildungs- und Integrationszentrums Kreis Paderborn.

Das Angebot der Akquisiteure ist daher niederschwellig angesiedelt, sodass der Kontakt mit ihnen schnell und unkompliziert ist. Dank der Vernetzung mit der Offenen Kinder- und Jugendhilfe kann auch in den HOTs ein Kontakt zu den Akquisiteuren hergestellt werden. „Hier können die Jugendliche direkte, unmittelbare Unterstützung vor Ort in ihrem Jugendtreff durch die Akquisiteure bekommen“, so Katharina Möller, Projektmitarbeiterin.

Hierbei muss auch besonderer Fokus auf junge Migrantinnen und Migranten gelegt werden, die bei den Akquisiteuren eine gute Anlaufstelle finden. „Geflüchtete dürfen nicht zu Menschen zweiter Klasse werden. Jegliche Kategorisierung ist hochgefährlich“ mahnt Dr. Stuhldreier. Vielmehr muss man die Chance nutzen, junge Geflüchtete in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dafür hat das Bildungs- und Integrationszentrum spezialisierte Akquisiteure, die sich besonders mit dieser Zielgruppe beschäftigen.

Friedrich Schäfers misst den Erfolg der Akquisiteure vor allem an der Individualität der Arbeit, die an den Bedarfen der jeweiligen Schule und Kommune ausgerichtet ist. So gelingt es, jedem Jugendlichen individuell entgegen zu treten. „Schülerinnen und Schüler brauchen Orientierung, Ansprechpartner und Strukturen“ schließt Schäfers seine persönliche Vorstellung. Dabei haben die Akquisiteure bei ihrer Arbeit ganz individuelle Ansätze.

Deshalb hat Schäfers in seiner Kommune mit der Profilschule Fürstenberg eine AG für Jugendliche eingerichtet, in der die Jugendlichen direkt in Betrieben praktische Erfahrungen machen können. Er betont, dass die Betriebe gerne ihre Türen öffnen.  Michael Theobald zum Beispiel hält neben der individuellen Beratung Vorträge zu Themenbereichen wie: wie finde ich einen passenden Beruf? Wie stelle ich mich vor?

Diese Angebote stehen allen weiterführenden Schulen im Kreis Paderborn zur Verfügung. Die Akquisiteure unterstützen zudem auch die Berufemärkte in den Kommunen mit Beratung und Angeboten von offenen Ausbildungsstellen.

Quelle: Pressebericht der Kreisverwaltung Paderborn

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Dr. Jens Stuhldreier und Eva-Maria Tomczak informieren sich über das Angebot der Ausbildungsakquisiteure (von links): Friedrich Schäfers (Akquisiteur), Eva-Maria Tomczak (G.I.B.), Manfred Pietsch (Akquisiteur), Katharina Möller (Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn), Dr. Jens Stuhldreier (MAGS), Petra Münstermann (Geschäftsführung Übergang Schule Beruf, Bildungs- und Integrationszentrum Kreis Paderborn), Michael Theobald (Akquisiteur), Modjgan Birdardel (Akquisiteurin).