Von Pufferhallen und komplexen Lösungen

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Kreis Herford (pm).  Von rechts und links queren schnell und wendig Gabelstapler die Halle. Bis zu 5 sind es alleine in der neuen Halle – dort wo sich die Hochregale über 100 Meter lang ziehen. Es ist ganz ruhig - jeder hier weiß, was er zu tun hat. Unzählige Paletten werden in die 28 Hochregale verstaut – den Fahrplan gibt der Computer vor. Auf über 25.000 Quadratmetern Fläche gibt es alleine am Standort Löhne 70.000 Stellplätze für Palettensysteme – gefüllt mit Schrauben, Brettern oder aber ganzen Küchensystemen. In zwei weiteren Hallen befinden sich die sogenannten „Pufferhallen“, in denen das Logistikunternehmen Kemena Lagerflächen seinen Kunden auch mal kurzfristig Kapazitäten bereitstellen kann.

Neben der Lagerlogistik gehören aber auch die Lieferung von Material, die Kommissionierung und auch die Qualitätskontrolle. „Es ist enorm, wie sehr sich die Logistik in den letzten Jahren verändert hat, hier wird quasi mundgerecht und sehr individuell angepasst “, staunen Landrat Jürgen Müller und Wirtschaftsförderer Michael Seggewiß. Und tatsächlich, in der Logistik vollzieht sicher derzeit ein Generationenwechsel  „Viele Firmen satteln um und geben beispielsweise die Logistik und die Kommission komplett ab, um sich auf die Produktion,  ihre Kernkompetenz konzentrieren können“, erklärt Geschäftsführer Dr. Timo Jording, der schon als Junge zwischen den Lagerregalen herumturnte, allerdings damals in einer ganz anderen Logistik-Generation: „ Es gab den klassischen Lagerverwalter, der genau wusste, wo alles steht. Aber wehe der war mal krank. Heute ist die Lagertechnik hochmodernisiert und sie garantiert sichere und kostenoptimierte Abläufe. Dadurch können wir uns auf Vielfalt konzentrieren. Das macht die Logistik für uns unglaublich spannend“.

Dabei werde vor allem auch auf die Ökobilanz geschaut, erzählt Alicia Jording, im Unternehmen unter anderem für die Auswertung der „Grünen Logistik“ zuständig. „Möglichst kein LKW soll leer fahren, die Transporte werden auf das geringste reduziert und der Bahnverkehr favorisiert“. Schon seit 1996 hat sich KEMENA deshalb einen direkten Zugang zum Zugstreckennetz gesichert.

Angefangen hat bei Kemena übrigens alles mit der Kohle – vor 107 Jahren gründete Hermann Kemena eine Kohlenhandlung, dann gings über den Heizölhandel zur Bahnspedition hin zum Logistikallrounder. Vielleicht trägt auch die wechselvolle Geschichte des Löhner Familienunternehmens dazu bei, dass aus dem Logistikunternehmen ein spezielles Unternehmen für ganz komplexe Systeme wurde – mit dem Stammsitz in Löhne und einer Dependance in Gütersloh, insgesamt rund 240 Mitarbeiter werden beschäftigt.

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. Dr. Timo Jording, Michael Seggewiß, Alicia Jording und Landrat Jürgen Müller inmitten der Lagerverwaltung.
v.l. Dr. Timo Jording, Michael Seggewiß, Alicia Jording und Landrat Jürgen Müller inmitten der Lagerverwaltung.