Projekt: Digitalisierung im Gesundheitswesen

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Paderborn (pm). Gesundheitsdaten besser vernetzen und dadurch neue Schnittstellen zu den Patienten nutzen – das ist eine der Herausforderungen des bestehenden Gesundheitssystems. In Paderborn gehen die fünf Akutkrankenhäuser und das Praxisnetz Paderborn mit über 130 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in 85 Praxen gemeinsam voran und setzen auf eine einheitliche digitale Lösung.

In der Medizin kommt es auf Kooperation und gute Kommunikation an. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die verschiedenen Systeme im Gesundheitswesen optimal aufeinander abgestimmt sind und zusammenarbeiten, heißt es dazu in einem Bericht.

Denn während viele Krankenhäuser und Praxen inzwischen auf digitalen Austausch setzen, gehören demnach neben Brief- und DVD-Versand auch das analoge Faxgerät noch immer zum Alltag in vielen Bereichen des Gesundheitswesens. Das verursache nicht nur unnötige Verzögerungen, sondern könne auch zu Lücken und Fehlern in der Patientenversorgung führen.

Die digitale Gesundheitsplattform OWL geht nun einen neuen Weg und ermöglicht in einem Modellprojekt den digitalen Austausch von Arztbriefen, Bilddaten, Medikationspläne und Überweisungen. Mit der innovativen Plattform wird dieser Austausch von Informationen zwischen Krankenhäusern und Niedergelassenen elektronisch und in Echtzeit erfolgen. Das Interesse an dem Projekt ist bundesweit hoch. Das Modell könnte für mehr Patientenorientierung und bessere Behandlungsqualität auch in anderen Regionen umgesetzt werden.

„Ein Zusammenschluss aller Leistungserbringer einer Region zur Verbesserung der Patientenversorgung ist beispielhaft für unsere gute lokale Kooperation“, erklärt Martin Wolf, Sprecher des Konsortiums. Nach umfangreichen Vorarbeiten haben die beteiligten Projektpartner gemeinsam die Voraussetzungen für die technische Umsetzung geschaffen. „Die sorgfältig gemeinsam geleistete Basisarbeit im Projekt ist der Grundstein für die Umsetzung der erfolgreichen sozio-technischen Lösung“, sagt Tomas Pfänder, Vorstand der UNITY AG. Implementiert wird die neue Gesundheitsplattform gemeinsam mit dem Partner Philips. Der Clou liegt in einem direkt angeschlossenen Patientenportal. Bundesweit einmalig ist, dass Patientinnen und Patienten Einblick in ihre gespeicherten Daten erhalten und den Freigabeprozess selbst steuern können.

Die neue Lösung entspricht damit vollständig den Vorgaben der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und bezieht die Patientinnen und Patienten aktiv in die Vernetzung ein. Nach der Entwicklung und der notwendigen Erprobung soll die Gesundheitsplattform Anfang 2022 an den Start gehen. Martin Wolf blickt mit Enthusiasmus in die Zukunft des Vorhabens: „Wir leisten jetzt Pionierarbeit, um unsere zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen technisch und organisatorisch optimal lösen zu können.“

Zu den Projektpartnern gehören neben den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten im Praxisnetz Paderborn alle fünf Krankenhäuser der Region: Brüderkrankenhaus St. Josef, St. Johannisstift, LWL-Klinik, Medizinische Zentrum für Gesundheit Westfalen, St. Vincenz-Krankenhaus. Die Koordination des Projekts erfolgt durch die UNITY AG aus Büren, die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das ZIG OWL aus Bielefeld.

Das Projekt „Digitale Gesundheitsplattform OWL“ wird mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von digitalen Modellregionen gefördert.

Quelle: "Digitale Gesundheitsplattform OWL“-Pressebericht

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Pionierarbeit: Digitalisierung im Gesundheitswesen
Martin Wolf, Sprecher des Konsortiums: Ein Zusammenschluss aller Leistungserbringer einer Region zur Verbesserung der Patientenversorgung ist beispielhaft für unsere gute lokale Kooperation.