Bang Hövelhof startet ins neue Lehrjahr

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Delbrück/ Hövelhof (ng). Das Berufliche Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich (Bang) Hövelhof e.V. feiert sein 20-jähriges Bestehen und den Start ins neue Lehrjahr.

Die Ausgangssituation 2001 war ähnlich der von heute: Unternehmen fehlten Facharbeiter, sie hatten zu wenig ausgebildet und somit Probleme, die angebotenen Stellen zu besetzten. Unternehmer aus Hövelhof, besonders Hermann Josef Hüser von der Firma Wilsmann und Johannes Meier von der Firma Johannes Meier Werkzeugbau suchten nach Unterstützung bei der Agentur für Arbeit, die an die Gesellschaft für Projektierungs- und Dienstleistungsmanagement mbH (gpdm) und Markus Kamann als kreativen Kopf für Ausbildungsprojekte verwies. Dies war der Grundstein für die Entwicklung des Konzeptes Bang – Berufliches Ausbildungsnetzwerk im Gewerbebereich. Kern war der Zusammenschluss von ausbildungsbereiten Unternehmen zu einem Verein und der gemeinschaftlichen Nutzung und Unterhaltung einer Lehrwerkstatt. "Wesentlicher Faktor war und ist die Koordinierung der Aspekte der modularen Ausbildung in der Lehrwerkstatt sowie der Betreuung der Unternehmen und deren Azubis sowie auch der große Bereich der Azubiakquise", berichtet Nicole Glawe-Miersch, Netzwerkleiterin des Bang Hövelhof.

Dass sich das Konzept bewährt habe, zeige sich an den aktuellen Zahlen im Jubiläumsjahr. Zum Ausbildungsstart wurden demnach für das Lehrjahr 2021 78 neue Auszubildene im Bang-Starter-Center Ostenland begrüßt, 21 von ihnen aus dem Netzwerk Bang Hövelhof.

„Wir sind stolz, dass wir fast alle gemeldeten Stellen der Unternehmen aus Bang Hövelhof besetzen konnten. In diesem Jahr war auch für unser Netzwerk durch die Coronapandemie und deren Auswirkungen die Phase der Azubiakquise deutlich erschwert“, so Nicole Glawe-Miersch.

Die Erfolgsgeschichte der Bang-Netzwerke habe sich in den 20 Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Das Netzwerk sei mittlerweile deutschlandweit vertreten, über 130 Unternehmen bildeten nach dem Bang-Konzept aus. Heute werde die Aus- und Weiterbildung nicht mehr nur in Lehrwerkstätten, sondern in ganzen Lehrfabriken angeboten. "In ihnen werden nicht nur Kenntnisse und Fähigkeiten an ausbildungsnotwenigen Maschinen vermittelt, es wird die gesamte Produktionskette einer Fabrik in einer Werkstatt simuliert und erfahrbar gemacht."

Die Lernumgebung sei dem modernen Industrieprozess nachempfunden. Das Angebot werde von der Ausbildung zur Weiterbildung weiterentwickelt. Die inhaltliche Ausgestaltung der Lehrwerkstätten umfasst aktuell die Bereiche Blech, Industrielle Informatik, Möbel. In der Planung seien moderne Wartungstechnik und Industrieservice, Medizingerätetechnik und weitere.

Der Leiter des Paderborner Jobcenters, Hermann Josef Müller, urteilt über die Arbeit der Netzwerke: „Demographie, Strukturwandel und Entwicklungen im Kontext Arbeiten 4.0 führen zu einer Transformation der Arbeitswelt, die die Anforderungen an Qualifikationen und Kompetenzen der Beschäftigten verändern und erhebliche Anpassungen notwendig machen."

Vor diesem Hintergrund kommen laut Müller der beruflichen Aus- und Weiterbildung eine bedeutende Rolle zu. Über die Bang-Netzwerke haben demnach insbesondere kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit, die betriebliche Ausbildung in ihren Unternehmen zu realisieren. Damit sorgen sie nachhaltig für ein großes Angebot an Ausbildungs- und Umschulungsplätzen in der Region und wirken damit aktiv dem Fachkräftemangel entgegen. "Für das Jobcenter Kreis Paderborn sind die Bang-Netzwerke ein wichtiger Partner bei der Aus- und Weiterbildung von Geringqualifizierten“, betont Müller.

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Bang Hövelhof started ins neue Lehrjahr
Zum Ausbildungsstart wurden für das Lehrjahr 2021 78 neue Auszubildene im Bang-Starter-Center Ostenland begrüßt.