Signale am Arbeitsmarkt stehen auf Erholung

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NRW (pm). „Die Signale am Arbeitsmarkt stehen weiterhin auf Erholung. Diese positive Nachricht freut uns", sagte Torsten Withake, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. "Stichtag für die Erhebung der Arbeitsmarktzahlen war der 12. August. Die aktuellen Entwicklungen, die die Daten wiedergeben, fallen also vollständig in die Sommerferien. Üblich ist in diesem Zeitraum ein Anstieg der Arbeitslosigkeit, da viele Unternehmen in den Betriebsferien sind und Einstellungen von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die Zeit danach verschieben. Dass im August die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen stattdessen deutlich gesunken ist, unterstreicht noch einmal mehr die schrittweise Erholung am Arbeitsmarkt, die wir schon in den vergangenen Monaten in NRW beobachten konnten."

Diese Entwicklung lasse sich in allen Regionen beobachten: "Landesweit sind die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr gesunken. In einigen Regionen sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr sogar um 1,1 Prozentpunkte." Withake sagte weiter, dass sich aktuell auch noch keine Auswirkungen der Flutkatastrophe an den lokalen Arbeitsmärkten der betroffenen Gebiete ausmachen ließen. Die einzigen Ausnahmen mit einer geringfügigen Zunahme der Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen seien die Regionen Coesfeld und Rheine: "In diesen beiden Agenturbezirken wurden die Folgen der Pandemie am Arbeitsmarkt schon weitestgehend aufgearbeitet. Hier haben wir also eine ganz saisonübliche Entwicklung wie vor der Pandemie."

Erfreulich sei auch, sagte Withake, "dass im zurückliegenden Monat über 40.000 Menschen eine neue Erwerbstätigkeit aufnehmen konnten. Das entspricht den Jahren vor der Corona-Pandemie und zeigt, dass sich die Nachfrage nach Arbeitskräften, nach der schweren Zeit der Pandemie, in den vergangenen Monaten weitgehend stabilisiert hat - auch wenn wir das Niveau von vor der Corona-Krise landesweit noch lange nicht erreicht haben und niemand sagen kann, wann es so weit sein wird."

Von dieser Entwicklung profitierten alle Altersgruppen, auch wenn die Arbeitslosigkeit junger Menschen unter 25 Jahren im aktuellen Monat etwas weniger zurückgegangen sei: "Das ist für die Jahreszeit üblich. Viele junge Leute sind aktuell, nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung im Sommer, noch in der Bewerbungsphase. Nach einer kurzen Warteschleife werden sie als junge, gut ausgebildete Fachkräfte bald eine Anstellung finden."
Handlungsfelder Aus- und Weiterbildung

Von der steigenden Nachfrage am Arbeitsmarkt profitierten vor allem Fachkräfte, sagte Withake weiter. "Annährend 60 Prozent der ausgeschriebenen Stellen richten sich an Menschen mit einer dualen Berufsausbildung. Auch wächst die Zahl der Stellen, die bei den Arbeitsagenturen angeboten werden. Mit 157.000 sind dies aktuell 5.500 offene Stellen mehr als vor einem Monat, davon rund 55 Prozent für Fachkräfte. Dieser Anstieg zeigt auch, dass es den Unternehmen nicht mehr so leicht fällt, die passenden Mitarbeitenden zu finden. Vor einem Jahr war das anders. Damals waren aufgrund von Entlassungen im Zuge der Pandemie viele begehrte Fachkräfte sozusagen auf dem Markt. Jetzt hat sich die Situation wieder verändert, geeignete Fachkräfte sind wieder schwerer zu finden."

Daher sei es für die wirtschaftliche Zukunft des Standortes NRW wichtig, gezielt in die Aus- und Weiterbildung zu investieren. "Aktuell haben wir zwei wichtige Herausforderungen. Zum einen die Langzeitarbeitslosigkeit. Sie ist im Zuge der Pandemie deutlich gestiegen und betrifft vor allem Menschen ohne ausreichende Qualifikationen. Weiterbildung eröffnet diesen Menschen nicht nur eine Chance, sie bietet auch den Unternehmen die Möglichkeit, qualifiziertes Personal zu finden - oder die Qualifikation mit einer Förderung durch die Arbeitsagentur selbst in die Hand zu nehmen."

Das zweite wichtige Handlungsfeld sei der Ausbildungsmarkt: "Um die wirtschaftliche Entwicklung langfristig abzusichern, ist für Unternehmen die Ausbildung der stärkste Hebel. Durch Ausbildung können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord holen, die den unternehmerischen Erfolg ermöglichen können. Und für die zukünftigen jungen Fachkräfte bedeutet eine Ausbildung, ihr Arbeitsleben sinnvoll und erfolgreich zu gestalten. Ausbildung ist eine Win-Win-Situation."

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NRW-Arbeitsmarkt im August 2021
Torsten Withake: Dass im August die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen stattdessen deutlich gesunken ist, unterstreicht noch einmal mehr die schrittweise Erholung am Arbeitsmarkt,