Solaranlagen kombiniert mit Gründächern

Erstellt von Willi Hennebrüder Startseite

Lemgo (wh). Der Bundesverband Gebäudegrün e.V. hat der Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland jetzt eine Broschüre zur Verfügung gestellt die aufzeigt, wie Gründächer mit Solaranlagen kombiniert werden können.

Gründächer in entsprechender Ausführung haben nach Auffassung des BUND Lemgo aus ökologischer und ökonomischer Sicht eine Reihe von Vorteilen. Die Dachbegrünung sei eine optimale Wärmedämmung und damit ein Beitrag zur Klimaneutralität von Gebäuden. Die Lebensdauer von Flachdächern werde wesentlich erhöht. Dazu komme, dass die Leistung von Photovoltaikanlagen verbessert werde, weil bepflanzte Dächer sich an warmen Tagen weniger aufheizten und dadurch der Wirkungsgrad steige. Die durchschnittliche Rückhaltung von Niederschlägen beträgt demnach bis zu 90 Prozent und sei damit ein Beitrag zur Minderung von Hochwasserkatastrophen. "Es wird zudem eine Verbesserung der Luftqualität erreicht weil Feinstaub aufgenommen wird. Bei Hitzewellen wird eine Minderung innerstädtischer Temperaturen und des Gebäudes erreicht", so ein Sprecher. Durch eine vielfältige Pflanzenwelt auf dem Gründach sei dies zudem ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt.

Um vor Ort die Dachbegrünung zu fördern, sollten nach Auffassung des BUND wie in diversen Kommunen längst vorgesehen eine Dachbegrünung konkret vorgeschrieben und ergänzend als finanzieller Anreiz in den Abwassergebührensatzungen Gebührennachlässe festgeschrieben werden, die die Rückhaltemengen an Regenwasser berücksichtigen. Zudem werde aktuell der Bau solcher Dächer mit bis zu 50 Prozent von Bund und Land bezuschusst. Öffentliche Gelder fließen zum Beispiel in die Anschaffung der Vegetationsschicht oder der Pflanzen, heißt es.

Hinzu komme die Reduzierung der Abwassergebühren durch die Kommune. Das Projekt läuft laut BUND erst einmal bis März 2022. Wie solche Projekte inklusive einer guten Beratung umgesetzt werden können zeigt nach Aussage der Lemgoer BUND-Gruppe die Stadt Basel in der Schweiz, die als Welthaupstadt für Gründächer gilt.

Stephan Brenneisen von der Forschungsgruppe Stadtökologie der Zürcher Hochschule sagt dazu: „Wir haben hier in Basel gemerkt, dass diese Flächen eigentlich nicht genutzt sind. Und wir konnten aufzeigen, dass hier auch für die Natur wertvolle Flächen entstehen konnten. Es ist seit etwa 20 Jahren auch im Baugesetz definiert: Wenn man ein Dach, ein Flachdach hat, muss man das begrünen. Und wenn die Zahl gefragt ist: Wir haben ungefähr jetzt, ich würde mal sagen etwa 4000 begrünte Dächer in Basel“. So innovativ könnten auch die Kommunen in Lippe sein, so der BUND Lemgo.

Die Broschüre hat die Lemgoer BUND-Gruppe zum kostenfreien Download auf ihren Internetseiten bereitgestellt:

bund-lemgo.de/klima-und-energie »

Quellen: Pressebericht BUND Lemgo, Bundesverband Gebäudegrün

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Solaranlagen Kombination mit Gründächern
Die Broschüre zeigt auf, wie Gründächer mit Solaranlagen kombiniert werden können. Foto: Broschüre Solar-Gründach