Weiterbildung: neue Ansätze im Focus

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Gütersloh (cj). Auf dem Weiterbildungsdialog 4.OWL in der Gütersloher Zentrale der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG diskutierten 70 Expertinnen und Experten

Erfolgsrezepte für die Weiterbildung von morgen. So können beispielsweise neue Technologien eingesetzt werden, um passgenaue Angebote zu entwickeln und Kompetenzen zu vermitteln. Im Rahmen der Strategie „Ostwestfalen-Lippe 2025“ werden dazu neue Lösungen und Anwendungen für den Mittelstand erarbeitet. Veranstalter waren die Ostwestfalen-Lippe GmbH, it´s OWL, das Kompetenzzentrum Arbeitswelt Plus, OWL-Maschinenbau und Pro Wirtschaft GT.

Bereits heute kann laut Ostwestfalen-Lippe GmbH jedes zweite Unternehmen in OWL offene Stellen nicht besetzen. Für 2030 wird ein Mangel von 100.000 Fachkräften in der Region prognostiziert. Neben dem Fachkräftemangel müssen die Unternehmen viele
weitere Herausforderungen bewältigen, wie beispielsweise Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Lieferketten und Energieversorgung. Im Rahmen der Strategie Ostwestfalen-Lippe 2025 bündeln daher Wirtschaftsförderungseinrichtungen, Kammern, Hochschulen, Bildungseinrichtungen und Innovationsnetzwerke ihre Kräfte, um den Mittelstand bei der Transformation zu unterstützen.

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten liegt dabei auf der beruflichen Bildung. „Damit die Unternehmen auch in Zukunft qualifizierte Fachkräfte haben, denken wir in OWL die berufliche Bildung neu. In unseren Projekten geht es darum, Jugendlichen neuer Berufsfelder zu vermitteln, Künstliche Intelligenz und 5G für die Kompetenzvermittlung zu nutzen, duale und akademische Ausbildung miteinander zu verzahnen und passgenaue Weiterbildungsangebote zu entwickeln“, berichtet Wolfgang Marquardt, Prokurist der Ostwestfalen-Lippe GmbH.

Nikola Weber, Geschäftsführerin der Pro Wirtschaft GT GmbH, unterstreicht den Bedarf nach passgenauen Weiterbildungsangeboten: „Der Hebel, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen, ist berufliche Bildung, die sowohl von Arbeitgebern als auch Beschäftigten genutzt werden muss.“

Digitale Weiterbildung und neue Formen des Lernens

Im Rahmen der Strategie OWL 2025 werden sechs Leitprojekte im Umfang von rund 25 Millionen Euro umgesetzt, die durch Land und Bund gefördert werden. Das Projekt Weiterbildung 4.OWL, das von der OWL GmbH, Fraunhofer IEM und weiteren Partnern durchgeführt wird, untersucht beispielsweise die Potenziale von digitalen Weiterbildungsangeboten für Unternehmen, Beschäftigte und Bildungseinrichtungen. In einem Weiterbildungsreport wurden die Aktivitäten in OWL analysiert.

„Dabei ist deutlich geworden, dass viele Unternehmen noch keine Lernplattformen und digitalen Angebote nutzen. Herausforderungen sind, das richtige Verhältnis zwischen digitalem und Präsenzlernen zu finden, die Qualität von Angeboten zu sichern und bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen", berichtet Oliver Lummer von Fraunhofer IEM.  "Wir werden jetzt digitale Tools entwickeln, mit denen Unternehmen und Weiterbildungsanbieter gemeinsam passgenaue und didaktisch gute Angebote entwickeln können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, dass auch kleine und mittlere Unternehmen ihre Beschäftigten individuell qualifizieren können.“

Der Weiterbildungsreport des Projekts kann heruntergeladen werden unter

ostwestfalen-lippe.de »

Welche Kompetenzen für eine digitale Arbeitswelt notwendig sind, damit beschäftigt sich das Kompetenzzentrum Arbeitswelt Plus, eins von acht Kompetenzzentren für Arbeitsforschung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. 19 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und die IG Metall arbeiten an Lösungen für die Kompetenzvermittlung und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

„Neue Technologien, wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz, verändern auch die Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es ist wichtig, dass sie frühzeitig geschult werden. Gleichzeitig können wir KI nutzen, um Qualifizierungsangebote auf die individuellen Bedarfe der Beschäftigten anzupassen,“ erklärt Jessica Wulf vom Kompetenzzentrum Arbeitswelt Plus.

So arbeiten Weidmüller und die Fachhochschule Bielefeld beispielsweise an adaptiven webbasierten Trainings. Die Weiterbildungsinhalte werden durch Künstliche Intellegenz (KI) individuell angepasst. So würden steigen die Zufriedenheit und der Lernerfolg der Beschäftigten steigen.

Eine sich verändernde Arbeitswelt brauche innovative Lösungen. Mit diesen Ansätzen beschäftigt sich der Learning Hub von OWL-Maschinenbau. „Ohne Kooperationen und genug Freiraum zum Experimentieren funktioniert zeitgemäßes Lernen nicht. Wir sind froh, dass wir in unserem Learning Hub diesen Raum bieten und Unternehmen und Weiterbildungsanbieter zusammenführen können“, sagt Malte Mayer von OWL-Maschinenbau. Ein Beispiel für eine solche Kooperation ist die Zusammenarbeit von Miele und Creos, die im Workshop VR-Lösungen für praxisnahes Lernen vorstellen.

Olaf Kleinekathöfer, Teamleiter Personalmanagement der Volksbank Bielefeld-Gütersloh eG sieht die Digitalisierung im Weiterbildungsbereich als wesentlichen Erfolgsfaktor im aktuellen ‚War of talents‘ an. „Diesen Wettbewerb um geeignete Fachkräfte und Nachwuchstalente werden wir nicht ohne Vernetzung, ohne bestmögliche Förderung, ohne digitale Weiterbildungsformate bestehen können“, so Kleinekathöfer in seiner
Begrüßung der Teilnehmer.

Der Weiterbildungsdialog ist Teil der Veranstaltungsreihe Solutions sowie der Aktionswochen Fachkräftesicherung OWL.

Weitere Informationen und Veranstaltungen unter

solutions-owl.de » und

ostwestfalenlippe.de »

 

 

Bildzeile:
Diskutierten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über neue Ansätze der
Fachkräfteentwicklung (v. l.): Oliver Lummer (Fraunhofer IEM), Olaf
Kleinekathöfer (Volksbank Bielefeld-Gütersloh), Malte Mayer (owl
maschinenbau), Nikola Weber (pro Wirtschaft GT), Jessica Wulf
(Kompetenzzentrum Arbeitswelt.Plus) und Wolfgang Marquardt (OWL GmbH)

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