Einzelhandelskonzept wird evaluiert

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Paderborn (ip). Der Einzelhandel befindet sich allgemein durch die anhaltende Pandemie, Inflation, Energiekrise und den Krieg in der Ukraine in einer schwierigen Situation, eine Erholung ist nicht absehbar. Paderborn kommt als Regiopole und Oberzentrum eine herausragende Rolle im Hinblick auf die Versorgung der Region und ihren Einwohnern zu.

Das sind zwei erste Ergebnisse, die Gutachter Stefan Kruse vom Büro Junker und Kruse aus Dortmund, zum Auftakt der Evaluierung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Paderborn am Schützenhof vorstellte. Mehrere Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten an der vom Stadtplanungsamt Paderborn organisierten Veranstaltung Interesse.

Seit 2009 habe die Stadt Paderborn ein durch den Rat beschlossenes Einzelhandels- und Zentrenkonzept (EHK), das seitdem als ‚roter Faden‘ für die Beurteilung von Einzelhandelsvorhaben in der Stadt diene, betonte eingangs die Technsiche Beigeordnete Claudia Warnecke. Bereits 2015 sei das Konzept zum ersten Mal evaluiert worden und der Rat habe ein aktualisiertes Einzelhandelskonzept beschlossen.

Aufgrund von Veränderungen der Angebots- und Nachfragestruktur im Stadtgebiet, eines fortschreitenden Strukturwandels im Einzelhandel, Transformationsprozessen in den Zentren und geänderter bundes- und landesrechtlicher Vorgaben ist eine Evaluierung des EHK angezeigt.

Wie bereits bei der Erarbeitung und der 1. Aktualisierung des Konzepts wird der Evaluierungsprozess von einem umfangreichen Kommunikationsprozess begleitet. Neben einer projektbegleitenden Arbeitsgruppe aus Vertretern der Politik, des Einzelhandels (IHK, Einzelhandelsverband, Werbegemeinschaft), Gutachtern und Verwaltung wird die Öffentlichkeit in den Prozess eingebunden. Die konstituierende Sitzung der AG hat direkt vor der Abendveranstaltung stattgefunden.

Das beauftragte Büro Junker und Kruse aus Dortmund hat in der Auftaktveranstaltung im Schützenhof zunächst über die Ziele und den Ablauf des geplanten Evaluierungsprozesses informiert, aktuelle Entwicklungen im Einzelhandel aufgezeigt und erste gesamtstädtische Zahlen, Daten und Fakten vorgestellt.

Erste Ergebnisse für die Stadt Paderborn sind:

Das gesamtstädtische einzelhandelsrelevante Kaufkraftniveau ist leicht unterdurchschnittlich (97,14), wie in der gesamten Region mit Ausnahme von Bad Driburg.
Bei steigender Einwohnerzahl ist die Gesamtverkaufsfläche von 380.000 Quadratmetern beziehungsweise die Verkaufsfläche pro Einwohner mit 2,44 Quadratmeter / Einwohner seit 2013 gesunken.

Bei den Betrieben ist seither entsprechend des allgemein zu beobachtenden Entwicklungstrends ein Rückgang um circa 15 Prozent zu verzeichnen.
Der deutliche Angebotsschwerpunkt liegt in Paderborn in städtebaulich nicht integrierten Lagen wie beispielsweise großflächigen Betrieben.

Rund 30 Prozent der Gesamtverkaufsfläche befindet sich in städtischen Zentren, circa zehn Prozent in sonstigen städtebaulich integrierten Lagen.

Die Nahversorgung ist vielfältig und differenziert, weist aber vereinzelt quantitative und räumliche Defizite auf, die näher zu untersuchen sind.

Neben weiteren, vertiefenden Status-Quo-Analysen erfolgt die Evaluierung in den nächsten Schritten anhand von ausgewählten Interviews, der Darstellung von Entwicklungsperspektiven und der Überprüfung der konzeptionellen Bausteine des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts.

Im zweiten Teil des Abends stand bereits zu Beginn dieses Prozesses und noch vor Beginn der eigentlichen konzeptionellen Arbeit der Austausch mit dem Paderborner Einzelhandel über verschiedene einzelhandelsrelevante Themen im Mittelpunkt. Der klassische Einkaufsbummel bedeute für viele Menschen immer noch Lebensqualität, dennoch treffe die Bereiche Bekleidung, Schuhe und Multimedia ein starker Umsatzeinbruch durch den zunehmendem Onlinehandel. Der Handel beklage zudem eine Ungleichbehandlung beim Warenangebot beispielsweise durch das Angebot bei Discountern und eine zunehmende Bequemlichkeit der Menschen.

Quelle: Pressebericht der Stadtverwaltung Paderborn

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Einzelhandelskonzept wird evaluiert
Starteten jetzt die Evaluierung des Einzelhandelskonzeptes bei einer Veranstaltung im Paderborner Schützenhof: (v.l.) Felix Leifeld, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke, Moderatorin Elke Frauns und Stefan Kruse vom Büro Junker und Kruse aus Dortmund. Foto: Stadt Paderborn