Paderborn erstellt Masterplan Wärme

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Paderborn (ip). Das Thema nachhaltige Wärmeversorgung ist spätestens seit dem Ukraine-Krieg und der dadurch verursachten Energiekrise in der Wahrnehmung der Menschen angekommen.

Um die Frage zu beantworten, wie auch in Zukunft Wärme sicher, bezahlbar und nachhaltig bereitgestellt werden kann, erstellt die Stadt Paderborn im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung den Masterplan Wärme.

Der Wärmesektor verursacht mehr als die Hälfte des deutschen Primärenergieverbrauchs. „In Zeiten von Energiekrise, Krieg und unsicheren Abhängigkeiten wissen wir, dass ein Umdenken stattfinden muss. Wir müssen regional bedeutsame Möglichkeiten erkennen und Strategien entwickeln, wie wir diese bestmöglich und nachhaltig nutzen können“, sagt Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke.

Hierzu wird im ersten Schritt in der Bestandsanalyse der aktuelle Wärmebedarf auf dem Stadtgebiet systematisch erfasst und Möglichkeiten zur Gewinnung regenerativer Wärme erhoben. „Bei der Ermittlung von Wärmequellen ist die Betrachtung des Stromsektors ebenfalls von großer Bedeutung, da beispielsweise durch Wärmepumpen die Sektoren Strom und Wärme miteinander gekoppelt sind“, ergänzt Prof. Henning Meschede, Lehrstuhlinhaber der Energiesystemtechnik an der Universität Paderborn.

Daten zur ansässigen Wirtschaft und dem Gebäudebestand liefern wichtige Erkenntnisse, wie sich die Energiebedarfe durch Effizienzmaßnahmen und Sanierungsaktivitäten in Zukunft entwickeln werden.

Durch die systematische Auswertung all dieser Daten lässt sich aufzeigen, wo Möglichkeiten für eine nachhaltige Umstellung der Wärmeversorgung bestehen. „Die Transformation im Wärmesektor ist eine große Herausforderung, die jedoch auch Chancen mit sich bringt. Daher ist eine systematische Untersuchung unerlässlich, um sowohl eine Gesamtstrategie als auch konkrete Anwendungsfälle herauszuarbeiten, wie regenerative Wärmequellen und Verbraucher bestmöglich zusammengeführt werden können“, betont Tobias Helling, Projektleiter der Stadt Paderborn.

In der letzten Phase des Projektes werden Maßnahmen, Prioritäten und Umsetzungsschritte abgeleitet, um das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu erreichen. In den Prozess bindet die Verwaltung verschiedene Akteure der Energiewirtschaft, potenzielle Ankerkunden für Wärmenetze, Akteure der Gebäudesanierung sowie die Bürgerinnen und Bürger ein.

Umgesetzt wird das Projekt mit der Westfalen Weser Netz GmbH (WWN) als Projektpartner. „Wir verstehen uns als Motor der Energiewende in unserer Region und freuen uns daher sehr, die Stadt Paderborn auf ihrem Weg zu unterstützen, die Energiewende vor Ort umzusetzen.“ unterstreicht Andreas Speith, Geschäftsführer der Westfalen Weser Netz GmbH. Ein weiterer Projektpartner ist der Lehrstuhl für Energiesystemtechnik der Universität Paderborn.

Erste Ergebnisse sollen den Bürgerinnen und Bürgern bereits Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden, berichtet Steve Flechsig, der das Projekt seitens der Westfalen Weser leitet. „Wir wollen Planungssicherheit für die zukünftige Wärmeversorgung schaffen, um so die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für den Transformationsprozess zu steigern“, so Flechsig.

Durch das Projekt gewinnt die Stadt Paderborn nicht nur wichtige Erkenntnisse, wie die Wärmewende vor Ort gestaltet werden kann, sondern erfüllt auch gleichzeitig die gesetzliche Verpflichtung, bis Ende Juni 2026 einen Wärmeplan aufzustellen.

Quelle: paderborn.de/

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