Arbeitslosigkeit steigt im Dezember 2024
Düsseldorf (pm). Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember in NRW um 4.772 Frauen und Männer oder 0,6 Prozent auf 752.317 arbeitslos gemeldete Menschen gestiegen. Damit lag die Arbeitslosigkeit um 41.153 Personen oder 5,8 Prozent über dem Vorjahr. Die landesweite Arbeitslosenquote blieb auf dem Niveau des Vormonats bei 7,5 Prozent. Auch im Dezember belastete die schwächere konjunkturelle Entwicklung den Arbeitsmarkt. Unter anderem blieb die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen deutlich hinter den Vorjahren zurück. Trotz dieser Entwicklung bleibt die Beschäftigung in NRW mit über 7,4 Millionen sozialversicherungspflichtig angestellten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern weiter auf Rekordniveau.
„Der Arbeitsmarkt bot im Dezember ein Spiegelbild des Jahres 2024“, sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. „Die Wirtschaftsschwäche belastet sichtbar den Arbeitsmarkt. Nach drei Monaten, in denen es in Nordrhein-Westfalen einen zwar saisontypischen, jedoch eher verhaltenen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegeben hat, stieg die Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen im Dezember wieder. Der Anstieg fiel leicht aus, die Arbeitslosenquote blieb auf dem Niveau des Vormonats. Doch in Jahren mit einer besseren konjunkturellen Ausgangssituation setzt der für die Wintermonate übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit erst im Januar ein. Das war in diesem wie auch schon im vergangenen Jahr anders.“
„Vor allem zwei Faktoren beeinflussen die Entwicklung der Arbeitslosenzahl“, sagte Schüßler weiter. „Zum einen sind 2024 nur rund 288.000 Stellen bei den Arbeitsagenturen neu gemeldet worden. Seit über 20 Jahren wurden nicht so wenige Stellen gemeldet. 2023 waren es noch 309.000, im Corona-Jahr 2020 sogar 327.000 Stellen. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Dynamik am Arbeitsmarkt und damit auf die Zahl der Arbeitslosen in NRW. Wer arbeitslos wird, hat es sichtbar schwerer, eine neue Stelle zu finden. Das zieht sich schon durch das ganze Jahr. Auch im Dezember konnten nur rund 33.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine neue Arbeit aufnehmen. Damit waren rund 2.500 Menschen weniger bei der Arbeitssuche erfolgreich als zum Beispiel im Dezember 2021, im bislang letzten wirtschaftlich sehr dynamischen letzten Monat des Jahres mit einem signifikanten Rückgang der Arbeitslosigkeit.“
Zugleich beobachten die Agenturen für Arbeit derzeit, dass die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich arbeitslos melden müssen, leicht zunimmt. „Auch hier lohnt sich der weiter zurückreichende Vergleich mit dem Dezember 2021. Im Verlauf des zurückliegenden Jahres war immer deutlicher zu beobachten, dass Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber nicht nur auf Neueinstellungen verzichten, sondern mittlerweile aufgrund der konjunkturellen Entwicklungen auch Mitarbeitende entlassen werden. Im Dezember meldeten sich knapp über 45.000 Menschen bei den Agenturen für Arbeit aus einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Das waren fast 6.000 Personen mehr als im gleichen Monat 2021, also vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine.“
Auf den ersten Blick positiv ist dagegen der Blick auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, sagte Schüßler: „Sie kletterte im September zum ersten Mal über die Marke von 7,4 Millionen und konnte auch im Oktober, unserem aktuellen Datenstand, noch einmal zulegen.“ Damit waren in NRW rund eine Million mehr Menschen in Arbeit, als noch vor zehn Jahren. Das Wachstum bei der Beschäftigung beruht vorwiegend auf Berufen in der Pflege und im Gesundheitswesen, hier lag das Plus bei 30.500 Beschäftigten, sowie Berufen in der Erziehung mit einem Plus von 9.700 Beschäftigten. Im verarbeitenden Gewerbe wurden hingegen im zurückliegenden Jahr Stellen abgebaut. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiteten im Oktober laut Hochrechnung mit 1.306 Millionen Beschäftigten 21.600 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder 1,6 Prozent weniger in den NRW-Industriebetrieben.
„Damit sind vor allem Berufe gewachsen, in denen Frauen die Mehrzahl der Beschäftigten stellen, während in Branchen, in denen viele Männer arbeiten, die Beschäftigung zurückgegangen ist. Auch darin war der aktuelle Dezember ein Spiegelbild des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosigkeit hat bei den Männern zugenommen, bei den Frauen gab es sogar einen geringfügigen Rückgang.“
Quelle und mehr: arbeitsagentur.de/
