Orientierungen in der digitalen Welt

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Paderborn (up). Mehr als 130 Medienpädagoginnen und Medienpädagogen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben vom 21. bis 22. März in Paderborn über Herausforderungen der digitalen Welt für Erziehung und Bildung diskutiert. Die in der Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft organisierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich auf Einladung von Prof. Dr. Bardo Herzig und Prof. Dr. Dorothee Meister im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) getroffen, das die Tagung als Kooperationspartner mit ausrichtete. In mehr als 25 Vortrags- und Workshopangeboten ging es um die Frage, welche Orientierungsleistungen die Medienpädagogik im Zeitalter des digitalen Wandels erbringen und wie sich dies in der Bildungsarbeit im schulischen und außerschulischen Bereich niederschlagen kann. In den theoretischen und empirischen Diskussionsbeiträgen spiegelte sich die Spannbreite der aktuellen Themen von Algorithmisierung über Sensorisierung bis hin zu Datafizierung und ihrer Bedeutung für eine zeitgemäße Medienbildung.

In einer öffentlichen Abendveranstaltung hat Matthias Spielkamp aus unterschiedlichen Perspektiven deutlich gemacht, dass Medienkompetenz sowohl Nebelkerze oder Lebenslüge als auch letzte Bastion der Demokratie sein kann. Spielkamp ist u. a. Mitgründer von iRights.info und AlgorithmWatch, Grimme Preisträger und ausgezeichnet mit der Theodor Heuss Medaille sowie Mitglied im Steering Committee des Deutschen Internet Governance Forums und im Beirat des Whistleblower Netzwerks. Mit seinem Engagement in Bezug auf die Sensibilisierung der Zivilgesellschaft für Fragen z. B. der algorithmischen Entscheidungsfindung, des Urheberrechts oder der Datensicherheit konnte der weltweit gefragte Experte auch das Auditorium im HNF für sich einnehmen.

Vor Beginn der Konferenz konnte mit ca. 50 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein sehr gut besuchtes Doktorandinnen- und Doktorandenforum an der Universität durchgeführt werden. „Wir freuen uns, dass eine große Anzahl von Qualifizierungsarbeiten vorgestellt wurde, zu denen Expertinnen und Experten Feedback gaben. Das Forum ist ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsarbeit in der Sektion und die hohe Beteiligung zeigt die Bedeutsamkeit der Medienpädagogik“, freut sich Prof. Herzig.

Die Paderborner Sektionstagung war nicht nur inhaltlich und durch die hohe Beteiligung eine besondere, sondern auch eine Jubiläumstagung. Vor 25 Jahren gründete sich die Sektion, damals noch als Arbeitsgruppe, später dann als eigenständige Sektion in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Aus diesem Anlass ließen vier Vertreter der „ersten Generation“ die Entwicklung der Sektion unter den Perspektiven von medienpädagogischer Forschung, theoretischen Ansätzen, gesellschaftlicher und politischer Bedeutung sowie schulischer Medienbildung Revue passieren und diskutierten zukünftige Entwicklungslinien und -notwendigkeiten.

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Podiumsdiskussion zur Entwicklung der Medienpädagogik (v.l.n.r.: Prof. Dr. Dieter Spanhel, Prof. Dr. Horst Niesyto, Prof. Dr. Stefan Aufenanger, Prof. Dr. Gerhard Tulodziecki). Foto: Natalie Meyer